Umschulen zum/ zur Mechatroniker/in

Mechatroniker sind in vielen Industriebereichen zu finden. Sie haben die Aufgabe, mechanische, elektronische und elektronische Bauteile miteinander zu verbinden. So sind sie direkt an der Herstellung, Wartungen und Reparatur von Maschinen, Geräten und Robotern beteiligt. Besonders bekannt sind sicherlich Kfz-Mechatroniker/innen, die in Werkstätten tätig sind und Kraftfahrzeuge im Auftrag ihrer Kunden untersuchen, warten und reparieren. Aber auch in der Industrie finden sich Mechatroniker/innen etwa in den Bereichen Kältetechnik, Bau- und Landmaschinen oder auch in der Zweiradmechanik.

Grundsätzlich gibt es Mechatroniker/innen überall dort, wo Maschinen, Fahrzeuge, Geräte oder Anlagen gebaut werden, so zum Beispiel auch in der Luft- und Raumfahrt. Die Tätigkeit von Mechatroniker/innen gestaltet sich so sehr vielseitig und interessant.

 

Welche Zukunftsaussichten habe ich als Mechatroniker/in?

Die Zukunftsaussichten für Mechatroniker/innen gestalten sich Experten zufolge durchweg positiv. In der mittel- und längerfristigen Zukunft ist zu erwarten, dass für den Bau und die Wartung und Instandsetzung von Maschinen und Anlagen gut ausgebildete Fachkräfte benötigt werden. Es ist also sehr wahrscheinlich, dass Mechatroniker/innen, die sich in ihrem Fachgebiet auskennen, eine feste und gut bezahlte Anstellung finden. Da sich die technischen Anforderungen in diesem Berufsfeld schnell verändern, ist aber eine regelmäßige Weiterbildung erforderlich, um einen jederzeit aktuellen Wissensstand zu gewährleisten.

 

Werde ich als Mechatroniker/in reich oder glücklich – oder beides?

Wer als Mechatroniker/in tätig ist, kann mit einem durchschnittlichen Gehalt von etwa 3000€ monatlich rechnen. Damit ist dieser Beruf recht gut bezahlt. Wie viel aber im Einzelfall wirklich jeden Monat auf dem Konto landet, hängt in erster Linie davon ab, welcher Berufszweig und welche Spezialisierung gewählt werden. Mechatroniker/innen, die in der Luft- oder Raumfahrt tätig sind, verdienen mehr als ein/e Kfz-Mechatroniker in einer Autowerkstatt. Du hast also in gewissem Maße selbst die Wahl, welches Gehalt Du letztendlich mit Deiner Arbeit als Mechatroniker/in bekommst.

Ob Du in diesem Berufsbereich glücklich wirst, kommt ganz darauf an, ob Du Dich an Deinem Arbeitsplatz und mit Deiner Tätigkeit wohlfühlst. Es ist aber durchaus möglich, als Mechatroniker/in finanziell gut dazustehen und zufrieden zu sein.

 

Welche Zulassungsvoraussetzungen gibt es bei einer Umschulung?

Um eine Umschulung zum/zur Mechatroniker/in zu absolvieren, benötigst Du zunächst einmal einen Hauptschulabschluss. Darüber hinaus wird ein zweijähriger Besuch einer Elektrotechnik-Fachschule vorausgesetzt. Hast Du einen Realschulabschluss, genügt auch ein einjähriger Besuch einer entsprechenden Fachschule. Darüber hinaus musst Du ein gutes technisches Verständnis und ebenso gute IT-Skills mitbringen. Natürlich ist für eine Umschulung auch immer ein guter Grund erforderlich, wenn Du eine finanzielle Förderung vom Staat in Anspruch nehmen möchtest. Ob Du hierfür in Frage kommst, kannst Du gemeinsam mit der jeweiligen Behörde klären.

 

Welche Inhalte erwarten mich bei der Umschulung?

Eine Umschulung zum/zur Mechatroniker/in dauert meist 28 bis 30 Monate. Sie gliedert sich in einen theoretischen und einen praktischen Teil und findet aus diesem Grund sowohl in den Räumlichkeiten des Bildungsinstituts als auch in Fertigungsräumen und Werkstätten vor Ort statt. Zu den Inhalten, die im Rahmen der Fortbildung vermittelt werden, gehören unter anderem:

  • Mechanik
  • Elektronik
  • Steuerung
  • Antriebstechnik
  • Zerspanung
  • Löten
  • Qualitätsmanagement
  • Sicherheit am Arbeitsplatz
  • Programmieren

 

Gegen Ende der Umschulung musst Du außerdem ein Praktikum in einem entsprechenden Betrieb absolvieren. Die Weiterbildung schließt mit einer Prüfung ab. Bestehst Du diese, kannst Du anschließend als Mechatroniker/in arbeiten.

 

Welche Möglichkeiten der Finanzierung gibt es?

Eine Umschulung im Bereich Mechatronik kann unter Umständen vom Staat gefördert werden. Beziehst Du aktuell ALG II, ist das Jobcenter der richtige Ansprechpartner für Dich: In einem Gespräch mit Deinem Fallmanager wird ermittelt, ob Du Dich fachlich, gesundheitlich und auch persönlich für eine Förderung eignest. Hierzu musst Du darlegen, warum Du nicht weiter in Deinem bisherigen Beruf arbeiten kannst oder willst. Triftige Gründe sind in diesem Zusammenhang etwa körperliche Einschränkungen, Allergien oder auch psychische Probleme. Wird Dein Antrag bewilligt, übernimmt die Behörde die Kosten für Deine Umschulung anteilig oder sogar vollständig.

Umschulung wegen Krankheit
Bist Du aus gesundheitlichen Gründen nicht berufstätig, ist die Deutsche Rentenversicherung für Dich zuständig. Bestehen durch das Absolvieren der Weiterbildung zum/zur Mechatroniker/in realistische Chancen auf eine Anstellung, wird diese Behörde für die entstehenden Kosten aufkommen.

 

Kann ich die Umschulung auch in Teilzeit oder berufsbegleitend machen?

Wenn Du noch in einem anderen Bereich berufstätig bist und dennoch an einer Umschulung zum/zur Mechatroniker/in teilnehmen möchtest, gibt es bei einigen Bildungseinrichtungen die Möglichkeit, die Fortbildung berufsbegleitend durchzuführen. Zur Auswahl stehen hier etwa Angebote in Teilzeit, die in den Abendstunden oder auch an den Wochenenden stattfinden. So kannst Du Dir die erforderlichen Qualifikationen aneignen, während Du gleichzeitig einer Arbeit nachgehst. Diese Option ist besonders für Personen geeignet, die während der Umschulungsdauer keine finanzielle Hilfe wie etwa eine Grundsicherung erhalten und ihren Lebensunterhalt aus eigenen Kräften bestreiten müssen. Die Dauer der Fortbildung verlängert sich in Teilzeit auf etwa 42 Monate.

 

Wie viel kostet die Umschulung zum/zur Mechatroniker/in?

Eine Umschulung im Bereich Mechatronik fällt unabhängig vom gewählten Anbieter und der Unterrichtsform meist sehr kostenintensiv aus. Nicht selten werden mehrere tausend Euro veranschlagt, denn immerhin handelt es sich um eine vollwertige Ausbildung, die Dir nach erfolgreichem Abschluss eine Laufbahn im gewählten Bereich ermöglicht. Natürlich kann nicht jeder Interessent die erforderliche Summe aus eigener Tasche bezahlen: Umso wichtiger ist es, sich rechtzeitig nach Finanzierungsmöglichkeiten umzusehen und sich genau zu informieren, welche Optionen in Deinem individuellen Fall genutzt werden können.

 

Was muss ich bei der Bewerbung für die Umschulung beachten?

Ähnlich wie für einen Arbeitsplatz ist auch für eine Umschulung im Bereich Mechatronik eine Bewerbung erforderlich. Diese sendest Du zusammen mit einem Lebenslauf an das gewählte Bildungsinstitut und legst dar, warum Du Dich für gerade diese Fortbildung interessierst und warum Du für eine Tätigkeit als Mechatroniker/in geeignet bist. Besonders wichtig für den Bildungsträger ist aber auch die Frage nach der Kostenübernahme. Hast Du bereits eine Zusage von Jobcenter oder der Deutschen Rentenversicherung, fügst Du die entsprechende Bestätigung Deinem Schreiben bei. Trägst Du die Kursgebühren selbst, teilst Du dies am besten auch bereits im Anschreiben mit.

 

Wer bietet die Umschulung zum/zur Mechatroniker/in an?

Die Umschulung zum/zur Mechatroniker/in wird bundesweit von zahlreichen Bildungseinrichtungen angeboten. Dazu gehören unter anderem die Folgenden:

 

Umschulung als Fernstudium: Geht das?

Wenn Du Interesse an einer Fortbildung zum/zur Mechatroniker/in hast, besteht auch die Möglichkeit, an einem Fernstudium in diesem Bereich teilzunehmen und Dir so im eigenen Lerntempo und von Zuhause aus die erforderlichen Qualifikationen anzueignen. Der Fernlehrgang bildet Dich zum Staatlich geprüften Techniker beziehungsweise zum Bachelor im Bereich Mechatronik aus. Die Dauer beträgt in Teilzeit bis zu 42 Monate und kann bei Bedarf ohne Aufpreis verlängert werden. In den meisten Fällen setzen die Anbieter der Fernlehrgänge auf eine Mischung aus Eigenunterricht und Präsenzveranstaltungen. Letztere können aber auch online absolviert werden, und das auch neben dem Beruf.

Unter Umständen kannst Du eine finanzielle Förderung vom Staat beantragen, so zum Beispiel BAföG, das bei entsprechender Eignung bis zu 50 Prozent der entstehenden Kosten abdecken kann.

 

Als Quereinsteiger zum/zur Mechatroniker/in: Tipps für Umschüler

Grundsätzlich ist es kein Problem, als Quereinsteiger eine Karriere als Mechatroniker/in zu beginnen. Es gibt in vielen Bereichen offene Stellen, die mit qualifizierten Fachkräften besetzt werden können, auch wenn diese nicht direkt aus der Mechatronik kommen. Voraussetzung ist aber immer ein fundiertes Fachwissen. Umschüler sollten daher Zeit und Energie in ihre Weiterbildung investieren und auch ihre bisherigen beruflichen Erfahrungen für die neue Tätigkeit nutzen. Bereits während der Umschulung ist es sinnvoll, Kontakte zu knüpfen, die unter Umständen nach erfolgreichem Abschluss einen Einstieg in die Mechatronik ermöglichen.

Dabei kann es sich zunächst auch etwa um ein Praktikum handeln, das dem potentiellen Arbeitgeber einen Eindruck von Deinen fachlichen und persönlichen Fähigkeiten vermittelt.