Umschulen zum/zur IT-Systemelektroniker/in

In der IT-Branche sind Fachkräfte in diesen Tagen besonders gefragt. Wer sich zum IT-Systemelektroniker/in umschulen lassen möchte, hat mit dieser Umschulung die Möglichkeit, in einen attraktiven Bereich des Arbeitsmarktes vorzustoßen. Spaß am Lernen neuer Inhalte und ein grundlegendes Interesse an der IT zählen zu den wichtigen Voraussetzungen. Wie die Umschulung zum/zur IT-Systemelektroniker/in gelingt, sehen wir uns in diesem Artikel an.

 

Was macht man als IT-Systemelektroniker/in?

Die Arbeit als IT-Systemelektroniker/in bringt verschiedene Aufgaben innerhalb der IT mit sich, die sich je nach Arbeitgeber unterscheiden können. Ein wesentlicher Bestandteil ist das Planen, Konfigurieren und Installieren von Systemen der Informations- und Telekommunikationstechnik. Dies schließt nicht nur den Umgang mit den einzelnen Geräten mit ein, sondern auch komplette Netzwerke. Zu den weiteren Aufgaben gehört es, die im Unternehmen benötigte Software zu installieren und im Bereich von Hard- und Software beratend tätig zu werden.

Es sind aber nicht nur solche vorbereitenden Aufgaben, die du als IT-Systemelektroniker/in zu bewältigen hast. Ebenso wichtig ist es, bei Störungen eingreifen und diese beheben zu können. Immer wichtiger wird zudem der Bereich von Datenschutz und elektrischer Sicherheit. Als IT-Systemelektroniker/in bist du dazu ausgebildet, diese Verantwortung innerhalb des Unternehmens zu tragen und dafür zu sorgen, dass die Vorschriften in beiden Bereichen eingehalten werden.

 

Welche Zukunftsaussichten habe ich als IT-Systemelektroniker/in?

Seit vielen Jahren klagt die IT-Branche über einen Mangel an Fachkräften. Zahlreiche Unternehmen sind auf der Suche nach Personal mit diesen Kenntnissen. Experten gehen davon aus, dass die Digitalisierung von Unternehmen noch lange nicht abgeschlossen ist. All diese Fakten lassen darauf schließen, dass du als IT-Systemelektroniker/in über sehr gute Zukunftschancen verfügst. Dies gilt nicht nur für die reguläre Ausbildung, sondern auch für die Umschulung in diesem Bereich.

Gleichzeitig besteht die Möglichkeit, nach der Weiterbildung in unterschiedliche Branchen zu gehen. Grundsätzlich gibt es die drei folgenden Optionen:

  • IT-Abteilungen von Firmen aller Wirtschaftsbereiche
  • Öffentliche Verwaltungen
  • Hersteller von IT-Infrastruktur

 

Werde ich als IT-Systemelektroniker/in reich?

Im Vergleich mit anderen Umschulungsberufen kannst du mit der Tätigkeit als IT-Systemelektroniker/in gutes Geld verdienen. Je nach Arbeitsbereich und Region liegt das Einstiegsgehalt zwischen 1.800 und 2.300 Euro brutto pro Monat. Mit wachsender Berufserfahrung kann sich dieser finanzielle Anreiz weiter steigern. In der Spitze sind Bruttogehälter zwischen 3.000 und 3.500 Euro in der Branche keine Seltenheit. Hier auf dieser Seite finden sich weitere Informationen rund um die aktuellen Gehälter in der Branche. Mit weiteren Fort- und Weiterbildungen bietet sich die Gelegenheit, noch wertvoller für das eigene Unternehmen zu werden und die Gehaltsaussichten weiter zu steigern.

 

Welche Zulassungsvoraussetzungen gibt es?

Der Schulabschluss ist weniger relevant, wenn du dich für die Umschulung zum/zur IT-Systemelektroniker/in interessierst. Ein Hauptschulabschluss würde vollkommen genügen, um diese berufliche Richtung einschlagen zu können. Wichtig sind grundlegende Kenntnisse in Englisch. Allerdings handelt es sich hierbei um eine auf den Computer bezogene Sprache mit vielen Fachbegriffen, die sich sehr gut nachholen lässt.

Abseits dieser formalen Voraussetzungen ist es wichtig, dass du ein starkes Interesse an Technik, Computern und der Welt der IT hat. Jegliche Vorkenntnisse in diesem Bereich sind förderlich, um die Umschulung in der gewünschten Weise abschließen zu können.

 

Welche Inhalte erwarten mich bei der Umschulung zum IT-Systemelektroniker?

Wenn du dich für die Umschulung zum/zur IT-Systemelektroniker/in entscheidest, lernst du zunächst die Unterschiede der verschiedenen Systeme im Bereich der Informations- und Telekommunikationstechnik kennen. Dies soll dich in die Lage versetzen, gute Entscheidungen bezüglich der Einsatzbereiche, der Leistungsfähigkeit und natürlich der Wirtschaftlichkeit zu treffen. Nach dem gleichen Muster deckt die Ausbildung im ersten Jahr die verschiedenen Speichermedien und die Ein- und Ausgabegeräte ab, die in der IT zum Einsatz kommen.

Im zweiten Jahr der Umschulung liegt der Fokus stärker auf dem Zusammenspiel von Hard- und Software. Hier lernst du, wie diese installiert und konfiguriert wird und wie die Geräte und Leitungen dafür zusammengeschlossen sein müssen. Als IT-Systemelektroniker/in musst du außerdem dazu in der Lage sein, dich im Bereich der Pflege und Wartung von IT-Systemen gut auszukennen, auch dies ist Teil der Umschulung. Hinzu kommen die kaufmännischen Grundlagen, die mit dem Beruf verbunden sind. Für alle Inhalte gilt, dass sie durch die Erfahrungen im Betrieb gefestigt werden.

Am Ende des zweiten Jahres, nach dem die Umschulung in Vollzeit abgeschlossen ist, geht es um die verschiedenen Fehlermeldungen, die im praktischen Betrieb auftreten können. Du lernst, wie du als IT-Systemelektroniker/in adäquat darauf reagierst und ein System möglichst schnell wieder in Gang bringst. Später hängt der Gewinn deines Arbeitgebers davon ab, dass Störungen so gut wie möglich minimiert werden können. Entsprechend wichtig ist die Stellung dieses Themas im Lehrplan.

 

Jobcenter, Arbeitsagentur, Rentenversicherung: Welche Möglichkeiten der Finanzierung gibt es?

Wenn du später als IT-Systemelektroniker/in arbeiten möchtest, muss die finanzielle Grundlage für die Umschulung vorhanden sein. In der Praxis bestehen unterschiedliche Möglichkeiten zur Finanzierung, die dabei ausgeschöpft werden können. Bei einer betrieblichen Umschulung hast du den Vorteil eines kleinen monatlichen Einkommens an deiner Seite, der Ausbildungsvergütung. Darüber hinaus besteht in seltenen Fällen die Möglichkeit, Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) zu beantragen. Diese ist aber nur für Personen gedacht, die ihr 18. Lebensjahr noch nicht vollendet haben.

Jobcenter als Ansprechpartner
Alle Personen, die einen Anspruch auf ALG1-Leistungen haben, können sich außerdem an das Jobcenter wenden. Im Beratungsgespräch kann sich die Möglichkeit eröffnen, einen Bildungsgutschein zu beantragen. Wer zwar bisher noch berufstätig ist, aber in absehbarer Zeit seinen Arbeitsplatz verlieren wird, kann ebenfalls das Jobcenter als Hilfe für die Finanzierung der Umschulung heranziehen.

Eine Finanzierung über die gesetzliche Rentenversicherung ist dann denkbar, wenn es aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr möglich ist, im angestammten Beruf zu arbeiten. Unter dieser Voraussetzung kann die Rentenversicherung im Rahmen einer Rehabilitation für den Arbeitsmarkt die Kosten tragen. Dafür musst du aber schon mindestens 15 Jahre Beiträge zur GRV geleistet haben. Zahlst du erst seit einer kürzeren Zeit ein, sieht die Rentenversicherung keine Zuständigkeit bei der Finanzierung der Umschulung.

 

Kann ich die Umschulung auch berufsbegleitend in Teilzeit oder per Abendschule machen?

Unter bestimmten Umständen kann die sonst zweijährige Umschulung auch in Teilzeit absolviert werden. Allerdings ist dies nur unter ganz bestimmten Umständen vorgesehen. Dies kann zum Beispiel die Betreuung der eigenen Kinder sein. Auch die Pflege von Angehörigen zählt zu den anerkannten Gründen für eine Absolvierung der Umschulung in Teilzeit. Gleiches gilt für eine beschränkte gesundheitliche Belastbarkeit, die der Umschulung in Vollzeit im Wege steht.

 

Wie viel kostet die Umschulung?

Wenn du die Umschulung zum/zur IT-Systemelektroniker/in machen möchtest, wirst du die Möglichkeit zur betrieblichen Umschulung haben. Dadurch zahlt dir dein Arbeitgeber ein kleines Ausbildungsgehalt. Dieses ist eher überschaubar, reicht aber aus, um die wichtigsten Lebenshaltungskosten zu decken. Fördermittel sind vor allem interessant, wenn die Umschulung zusätzliche Kosten mit sich bringt. Dies ist zum Beispiel dann möglich, wenn für dich der Umzug in eine andere Stadt ansteht, damit du die Umschulung absolvieren kannst.

 

Was muss ich bei der Bewerbung für die Umschulung beachten?

Besonders wichtig ist es, die Grundsätze der modernen digitalen Bewerbung zu beachten. Wer später in der IT-Branche arbeiten möchte, muss in jedem Fall dazu in der Lage sein, eine ordentliche schriftliche Bewerbung mit digitalen Schreibprogrammen auf die Beine zu stellen. Ansonsten sinken die Chancen, einen der begehrten Plätze zu ergattern.

Darüber hinaus lohnt es sich im direkten Gespräch die persönlichen Eigenschaften in den Vordergrund zu rücken, die für die Arbeit besonders wichtig sind. Dazu zählt ein mögliches Interesse an Computern und Software. Aber auch Geduld, lösungsorientiertes Arbeiten, mathematisches Verständnis und eine gute Merkfähigkeit kommen gut an.

 

Wer bietet diese Umschulung an?

Für die Umschulung zum/zur IT-Systemelektroniker/in kommen unterschiedliche Träger in Betracht. Im ganzen Land gibt es Institutionen wie das Comcave Collage, die den Lehrgang anbieten. Inzwischen ist es üblich, dass nur ein Teil des Unterrichts in Präsenz stattfindet. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, einen Teil der Inhalte flexibel im Fernunterricht zu erlernen.


Im Anschluss an die Umschulung können unterschiedliche Abschlüsse und Zertifikate erlangt werden. Dazu zählen:

  • IHK-Abschluss
  • LPI-Zertifikat
  • Microsoft-Zertifikat
  • SAP-Zertifikat
  • Trägerzertifikat

Umschulung per Fernstudium – wie geht das?

Wer sich weniger für die Praxis des Berufs interessiert und tiefer in die Theorie dahinter einsteigen möchte, für den ist auch das Fernstudium in diesem Bereich interessant. Hier ist zu betonen, dass die Voraussetzungen für die Zulassung deutlich strenger sind. So muss zumindest die Fachhochschulreife erreicht worden sein, um den Beruf ergreifen zu können.

Ein Fernstudium weist außerdem einen höheren Grad an Spezialisierung auf und kann zum Beispiel in den Bereich von Informatik, Elektrotechnik, Informationstechnik oder auch in die Medientechnik vorstoßen.

 

IT-Systemelektroniker/in als Quereinsteiger – Tipps

Wenn du als Quereinsteiger die Umschulung zum/zur IT-Systemelektroniker/in machen möchtest, solltest du dich von Beginn an intensiv mit den theoretischen Inhalten der Ausbildung befassen. Ein grundlegendes Interesse an der Welt der IT ist dafür von entscheidender Bedeutung. Schwierigkeiten mit dem Stoff haben erfahrungsgemäß jene Bewerber, die sich allein aus finanziellen Gründen für diese berufliche Neuorientierung entschieden haben. Ein ehrliches Interesse an der Thematik hilft dabei, die Umschulung mit Erfolg abschließen zu können.