Umschulen zum/ zur Alltagsbegleiter/in

Als Alltagsbegleiter/in arbeitest du mit Menschen, die im täglichen Leben Hilfe bei ganz unterschiedlichen Verrichtungen benötigen. Hierbei kann es sich um Senioren oder körperlich beziehungsweise geistig behinderte Menschen handeln, denen du daheim etwa bei Zubereiten von Speisen und weiteren hauswirtschaftlichen Tätigkeiten behilflich bist. Du begleitest die Personen beim Einkaufen sowie bei Behördengängen und Arztbesuchen, aber auch bei sozialen Anlässen wie Theater- oder Kinobesuchen. Deine Hauptaufgabe ist es, sicherzustellen, dass auch körperlich oder geistig eingeschränkte Menschen jeden Alters weiterhin am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können.

Du bist in deiner Tätigkeit als ausgebildete Betreuungskraft Ansprechpartner der zu betreuenden Person, aber auch deren Angehöriger. Alltagsbegleiter/innen arbeiten in der ambulanten sowie in der stationären Pflege unter anderem in Heimen und Tagesstätten, besuchen ihre Klienten aber auch häufig in deren Häusern und Wohnungen.

 

Welche Zukunftsaussichten habe ich als Alltagsbegleiter/in?

Alltagsbegleiter/innen arbeiten eng mit pflegebedürftigen Menschen zusammen und helfen diesen dabei, ihren Alltag weitgehend selbständig zu bestreiten und auch weiterhin ein gesellschaftliches Leben zu führen. Es wird immer Personen geben, die Hilfe in diesem Zusammenhang benötigen, sei es aufgrund fortgeschrittenen Alters oder einer Verletzung, Erkrankung oder Behinderung. Schätzungen zufolge wird sich die Anzahl der Pflegebedürftigen in Zukunft sogar erhöhen, sodass mit hoher Wahrscheinlichkeit auch eine entsprechende Nachfrage an gut ausgebildeten, einfühlsamen und kompetenten Alltagsbegleiter/innen bestehen wird. Mit einer Umschulung in diesem wichtigen Bereich kannst du also den Grundstein für eine erfolgreiche berufliche Laufbahn legen.

 

Werde ich als Alltagsbegleiter/in reich oder glücklich – oder beides?

Wie die meisten Betreuungs- und Pflegeberufe ist auch die Tätigkeit als Alltagsbegleiter/in für viele Menschen eine Berufung. Wenn auch du gerne anderen Menschen hilfst und eingeschränkten Personen in ihrem täglichen Leben zur Hand gehst, stehen die Chancen gut, dass du im Bereich Alltagsbegleitung glücklich wirst. Finanzielle Reichtümer sind in diesem wichtigen Beruf dagegen nicht zu erwarten. Durchschnittlich erhältst du etwa 29.000 Euro jährlich. Die Verdienstspanne beträgt zwischen 24.000 und 35.000 Euro, abhängig davon, in welcher Region und bei welchem Arbeitgeber du tätig bist.

 

Welche Zulassungsvoraussetzungen gibt es für die Umschulung zum/zur Alltagsbegleiter/in?

Von staatlicher Seite gibt es keinerlei feste Zulassungsregeln für die Teilnahme an einer Umschulung zum/zur Alltagsbegleiter/in. Es kann aber sein, dass der von dir ausgewählte Bildungsanbieter eigene Voraussetzungen festlegt, die du erfüllen musst. Dazu kann etwa eine abgeschlossene Berufsausbildung gehören, aber auch einschlägige Berufserfahrung kann unter Umständen verlangt werden, ebenso wie ein Nachweis über einen bestandenen Erste-Hilfe-Kurs oder ein Führungszeugnis. Bei manchen Bildungsträgern ist es üblich, nur Interessenten an der Umschulung teilnehmen zu lassen, die bereits ein Praktikum im Bereich Alltagsbegleitung absolviert haben. So soll sichergestellt werden, dass die Umschüler wissen, worauf sie sich einlassen und ob sie sich wirklich für diese Tätigkeit eignen.

Ob es bestimmte Zulassungsanforderungen gibt und wie diese genau aussehen, kannst du beim Anbieter selber erfragen.

 

Welche Inhalte erwarten mich bei der Umschulung?

Eine Umschulung im Bereich Alltagsbegleitung findet sowohl in den Schulungsräumen des Bildungsanbieters als auch in einer entsprechenden Einrichtung statt. So wird sichergestellt, dass du theoretische und praktische Kenntnisse gleichermaßen erwirbst. Unterrichtet werden unter anderem diese Inhalte:

  • Grundlagen der Psychologie
  • Kommunikation
  • Kenntnisse psychischer und physischer Krankheiten
  • Konfliktmanagement
  • Persönlichkeitsmanagement
  • Grundlagen der Betreuung

 

Im Rahmen eines Praktikums in einem Heim, einer Klinik oder einer Tagesstätte kannst du dein erworbenes Wissen unter Aufsicht praktisch anwenden. Die Weiterbildung schließt mit einer Prüfung ab, die sich ebenfalls aus Theorie- und Praxisanteilen zusammensetzt. Bestehst du diese, darfst du von nun an offiziell als Alltagsbegleiter/in tätig sein.

 

Welche Finanzierungsmöglichkeiten habe ich für die Fortbildung?

Im Rahmen einer Berufsausbildung erhältst du eine entsprechende Ausbildungsvergütung. Das ist bei einer Umschulung auch im Bereich Alltagsbegleitung anders: Hier fallen stattdessen Kursgebühren an, die du aus eigener Tasche bezahlen musst, wenn du keine der Forderungsoptionen vom Staat in Anspruch nimmst. Bist du etwa arbeitslos, kannst du bei der Agentur für Arbeit beziehungsweise beim Jobcenter einen Antrag auf Kostenübernahme stellen. Voraussetzung ist hier, dass du dich gesundheitlich und persönlich für die Arbeit als Alltagsbegleiter/in eignest und nach erfolgreicher Umschulung Chancen auf eine baldige Anstellung hast. Dann kann die Behörde die anfallenden Kosten anteilig oder sogar vollständig übernehmen.

Gleichzeitig beziehst du weiterhin ALG I oder II, was deinen Lebensunterhalt während der Weiterbildung sichert. Alternativ kann auch die Deutsche Rentenversicherung der richtige Ansprechpartner für dich sein: Dies ist etwa dann der Fall, wenn du deinen bisherigen Beruf aus psychischen oder physischen Gründen nicht mehr ausüben kannst.

 

Kann ich die Umschulung auch berufsbegleitend etwa in Teilzeit absolvieren?

Bei vielen Anbietern ist es kein Problem, eine Fortbildung im Bereich Alltagsbegleitung auf Wunsch neben dem Beruf zu absolvieren. Zur Auswahl stehen beispielsweise Kurse, die in Teilzeit, an den Wochenenden oder auch in den Abendstunden stattfinden. An diesen kannst du auch dann teilnehmen, wenn du noch berufstätig bist oder dich etwa um kleine Kinder kümmerst. Du musst in jedem Fall die erforderlichen 160 Unterrichtseinheiten absolvieren, wobei es keine Rolle spielt, ob du dies in Vollzeit oder Teilzeit tust. In Teilzeit beziehungsweise an der Abendschule dauert die Qualifizierungsmaßnahme bis zu zwei Monate, während sie in Vollzeit innerhalb einer oder zwei Wochen abgeschlossen werden kann.

 

Wie viel kostet die Umschulung zum/zur Alltagsbegleiter/in?

Eine Umschulung, egal in welchem Bereich, kostet Geld. Wie teuer es im Einzelnen wird, hängt davon ab, wie lange die Weiterbildung dauert und bei welchem Anbieter sie stattfindet. Nimmst du an einer Umschulungsmaßnahme im Bereich Alltagsbegleitung teil, die 160 Unterrichtsstunden umfasst, betragen die Kursgebühren bei anerkannten Anbietern etwa 1500 Euro. Eine Basisqualifizierung ohne Praktikum, die 40 Stunden dauert, fällt mit 550 bis 720 Euro preisgünstiger aus.

 

Was muss ich bei der Bewerbung für die Umschulung beachten?

Bewirbst du dich für einen Platz in einer Umschulung im Bereich Alltagsbegleitung, ist es sinnvoll, dein Anschreiben gleich an mehrere Anbieter zu schicken. So erhöhst du deine Chancen darauf, bei einem Bildungsträger angenommen zu werden, auch wenn die Nachfrage etwas höher sein sollte. In deinem Anschreiben solltest du genau erklären, warum du gerade Alltagsbegleiter/in werden möchtest. Hast du schon Erfahrung im Betreuen von Kindern, Senioren oder anderen Personen, kannst du dies direkt in die Bewerbung mit einfließen lassen. Dies gilt auch für eventuell vorhandene Berufserfahrung: Hast du etwa schon in einem Pflegeberuf gearbeitet, ist dies ein klarer Vorteil.

 

Wer bietet die Umschulung zum/zur Alltagsbegleiter/in an?

Du kannst dich etwa bei den folgenden Anbietern zum/zur Alltagsbegleiter/in umschulen lassen:

 

Umschulung zum/zur Alltagsbegleiter/in per Fernstudium –wie geht das?

Neben einer klassischen Weiterbildung zum/zur Alltagsbegleiter/in stehen dir in diesem Bereich auch Alternativen auf dem Fernweg zur Auswahl. Du kannst dich in diesem Zusammenhang etwa für ein Fernstudium zum/zur Alltagsbegleiter/in oder auch zur Betreuungskraft entscheiden. Die Vorteile liegen eindeutig in der Tatsache, dass du in deinem eigenen Lerntempo studierst, und das von Zuhause aus. Es ist nicht oder nur in Ausnahmefällen nötig, vor Ort anwesend zu sein.

Hiervon profitierst du erneut, wenn du noch berufstätig bist oder kleine Kinder hast. Eine Kostenübernahme vom Staat ist auch bei Fernstudiengängen unter Umständen möglich. Ob dies für dich infrage kommt, kannst du bei der zuständigen Behörde erfragen.

 

Zum/zur Alltagsbegleiter/in als Quereinsteiger – Tipps für Interessenten

Der Beruf des Alltagsbegleiters/der Alltagsbegleiterin lässt sich sehr gut auch von Quereinsteigern ergreifen. Es werden kaum fachliche Kenntnisse oder bestimmte Anschlüsse vorausgesetzt, sodass du auch aus einem ganz anderen Berufsbereich einsteigen kannst. Sehr wichtig ist aber, dass du dich psychisch und auch körperlich für diese anspruchsvolle Tätigkeit eignest. Solltest du dir an dieser Stelle unsicher sein, ist es sinnvoll, ein Praktikum zu absolvieren und so herauszufinden, ob dir der Beruf wirklich zusagt oder ob du dich besser nach einem anderen Tätigkeitszweig umsehen solltest. Auch eine Berufsberatung etwa bei der Agentur für Arbeit ist ratsam, wenn du dir noch nicht ganz sicher bist, ob und wie du in die Pflege einsteigen sollst.