Umschulen zum/ zur Bestatter/in

Der Beruf der Bestatterin/des Bestatters steht in starkem Kontrast zum konventionellen Geschäftsumfeld, er befindet sich in der Dienstleistungsbranche. Zu den Hauptaufgaben eines Bestatters/einer Bestatterin gehört das Organisieren und Durchführen von Beerdigungen, aber auch die Trauerbegleitung und Beratung von Angehörigen gehört zum Aufgabenbereich. Darüber hinaus sind Bestatter/innen in der Lage, Kunden bei der Auswahl geeigneter Beerdigungsrituale zu beraten und haben zudem Kenntnisse über verschiedene Bestattungsarten und deren Abläufe.

 

Bestattungswesen: Ein facettenreiches Berufsfeld

Sie sind verantwortlich für die Abwicklung des gesamten Bestattungsprozesses und für die Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen. Bestatter/innen sind sowohl in Bestattungsunternehmen als auch in kirchlichen Einrichtungen zu finden.
Sie erledigen sowohl gängige als auch individuelle Aufträge und wenden so sowohl Kenntnisse der Bestattungsrituale als auch organisatorisches Geschick an. Der Beruf des Bestatters/der Bestatterin ist ein empathischer Beruf, der sowohl als Angestellter als auch selbstständig ausgeübt werden kann.

Warum ist Bestatter/in ein Zukunftsberuf?

Die Bestattungsbranche ist eine der wenigen, die unabhängig von ökonomischen Schwankungen Bestand hat. Der Tod ist eine sichere Konstante im Leben jedes Menschen, und die Notwendigkeit einer würdevollen und professionellen Bestattung wird immer bestehen bleiben.

Wenn du über ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen verfügst, organisatorische Fähigkeiten besitzt und den Wunsch hast, Menschen in einer der schwierigsten Zeiten ihres Lebens zu unterstützen, dann könntest du im Bestattungsfach eine erfüllende Berufung finden.

Werde ich als Bestatter/in reich oder glücklich – oder beides?

Bestatter/in ist der richtige Beruf für dich, wenn du Menschen helfen möchtest und eine hohe Stressresistenz hast. Hier hast du die Möglichkeit, Trauernden in ihrer schwierigsten Zeit beizustehen und gleichzeitig ein würdevolles Andenken an die Verstorbenen zu schaffen. Glücklich kannst du als Bestatter/in also durchaus werden, wenn du den richtigen Arbeitsplatz findest.

Mit dem finanziellen Reichtum sieht es dagegen etwas anders aus: Im Durchschnitt verdienen ausgebildete Bestatter/innen 30.000 Euro im Jahr. Die Verdienstspanne liegt abhängig von der Region und vom Arbeitgeber zwischen 26.000 und 35.000 Euro. Große Reichtümer wirst du in diesem Beruf wohl nicht anhäufen – wenn du den Umgang mit Menschen und das Bestattungswesen als deine Berufung empfindest, bist du als Bestatter/in aber sicher gut aufgehoben.

 

Welche Zulassungsvoraussetzungen gibt es für die Umschulung?

Zunächst gibt es eine gute Nachricht, wenn du eine Umschulung zum/zur Bestatter/in erwägst: Bei den meisten Anbietern gibt es keine spezifischen Zulassungsvoraussetzungen. Du brauchst also weder eine abgeschlossene Berufsausbildung noch Erfahrung in der Branche. Was jedoch zählt, ist deine persönliche Eignung. Du solltest über die notwendige persönliche Reife und Empathie verfügen, um mit trauernden Menschen umzugehen. Auch organisatorische Fähigkeiten und ein hohes Arbeitsethos sind wichtig.

 

Welche Inhalte erwarten mich bei der Umschulung?

Die Umschulung zum/zur Bestatter/in besteht aus einem theoretischen und einem praktischen Teil. Die Theorieeinheiten finden in der Regel in Schulungsstätten statt. Die praktischen Aspekte des Berufs werden in einem Betrieb erlernt. Zu den Inhalten gehören unter anderem:

  • Sterbebegleitung
  • Trauerpsychologie
  • Bestattungsethik
  • Hygienevorschriften
  • Bestattungsrecht
  • Organisation von Bestattungen

 

Die Umschulung endet mit einer Abschlussprüfung, die sowohl einen theoretischen als auch einen praktischen Teil umfasst. Nach erfolgreichem Abschluss kannst du mit deiner neuen Karriere als Bestatter/in beginnen.

 

Jobcenter, Rentenversicherung, Arbeitsagentur: Welche Finanzierungsmöglichkeiten gibt es?

Eine Umschulung kostet Geld, und im Gegensatz zu einer klassischen Ausbildung gibt es keine Vergütung. Allerdings können unter bestimmten Umständen die Kosten von staatlichen Stellen übernommen werden, etwa wenn du derzeit arbeitslos bist oder von Arbeitslosigkeit bedroht bist. Dann kannst du dich an die Agentur für Arbeit oder, wenn du Bürgergeld beziehst, an das zuständige Jobcenter wenden. Alternativ kann auch die Deutsche Rentenversicherung für die Kosten aufkommen, z.B. wenn du deinen alten Beruf aus gesundheitlichen Gründen aufgeben musstest. Ein Antrag auf Teilhabe am Arbeitsleben kann hier der passende erste Schritt sein.

 

Kann ich die Umschulung auch berufsbegleitend/in Teilzeit absolvieren?

Ja, bei vielen Anbietern ist es möglich, die Umschulung zum/zur Bestatter/in berufsbegleitend oder in Teilzeit zu absolvieren. Diese Option eignet sich, wenn du noch in deinem bisherigen Beruf tätig bist oder familiäre Verpflichtungen hast.

 

Wie viel kostet die Umschulung zum/zur Bestatter/in?

Die genauen Kosten hängen vom jeweiligen Anbieter und den spezifischen Umständen ab. Experten schätzen die monatlichen Schulungskosten durchschnittlich auf 500 Euro, dies kann natürlich von Institut zu Institut und Region variieren.

 

Was muss ich bei der Bewerbung für die Umschulung beachten?

In deinem Anschreiben solltest du schildern, warum du dich gerade für diesen Beruf entschieden hast. Es ist auch hilfreich, wenn du eine Kostenzusage der jeweiligen Behörde beifügst, um den Anbieter bei der Abwicklung zu unterstützen.

Wer bietet die Umschulung an?

In Deutschland gibt es mehrere Anbieter, bei denen eine Umschulung zum/zur Bestatter/in möglich ist, darunter:

  • Das Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft
  • Die Handwerkskammer Hamburg

 

Umschulung zum/zur Bestatter/in per Fernstudium – geht das?

Ein Fernstudium im Bestattungswesen wird derzeit nicht angeboten, da der Beruf eine hohe Praxisorientierung erfordert.

 

Als Quereinsteiger zum Bestatter/zur Bestatterin – Tipps für Umschüler

Die Bestattungsbranche ist ideal für Quereinsteiger. Bei einer Umschulung gibt es keine Zulassungsbeschränkungen, sodass sie für alle Personen zugänglich ist, die Bereitschaft zur Arbeit mit trauernden Personen und organisatorische Fähigkeiten mitbringen.