Menschen werden heute immer älter und bedürfen im fortgeschrittenen Alter oft professioneller Pflege. Vor allem Demenzerkrankungen nehmen stark zu. Die Umschulung zum/zur Demenzbetreuer/in bietet dir daher eine zukunftssichere Berufschance nach der Umschulung. Hier erfährst du, welche Möglichkeiten zur Umschulung es gibt, welche Voraussetzungen damit verbunden sind und welche Verdienstmöglichkeiten dieser Beruf bietet.
Was macht man als Demenzbetreuer/in?
Demenzbetreuer/innen sind für die persönliche Betreuung von Menschen, die an Demenzerkrankungen leiden, zuständig. Sie besorgen den Haushalt, übernehmen Einkäufe und stehen bei der Körperpflege hilfreich zur Seite. Damit erleichtern sie den betroffenen Menschen den Alltag. Demenzbetreuer/innen arbeiten entweder direkt in den Haushalten ihrer Klienten oder in entsprechenden Pflegeeinrichtungen.
Darüber hinaus fungieren sie als Begleitpersonen oder führen in Pflegeeinrichtungen Gruppenaktivitäten mit demenzkranken Menschen durch. Dafür organisieren sie Spielenachmittage, lesen aus Büchern vor oder basteln gemeinsam mit den pflegebedürftigen Personen. All diese Tätigkeiten verlangen nach viel Aufmerksamkeit und Empathie. Aus diesem Grund werden Demenzbetreuer/innen entsprechend geschult. Zudem arbeiten Demenzbetreuer/innen eng mit Fachpersonal wie Ärztinnen und Ärzten oder Diplomkrankenpflegern zusammen.
Welche Zukunftsaussichten haben Demenzbetreuer/innen?
Die Zukunftsperspektiven sind für Vertreter/innen dieser Berufsgruppe relativ gut. Demenzerkrankungen erscheinen in unterschiedlichen Ausprägungen. Am häufigsten tritt Demenz in Form der Alzheimer-Krankheit auf. Darüber hinaus gibt es noch andere ähnliche Demenzerkrankungen wie die Levy-Body-Demenz oder die gewöhnliche senile Demenz. In Deutschland leben derzeit rund 1,8 Millionen Menschen mit diesen Krankheiten. Viele Personen, die an Demenz leiden, wollen jedoch weiterhin ein selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden führen. Aus diesem Grund sind Demenzberater/innen gefragte Fachkräfte.
Demenzberater/innen können sich nach der Ausbildung weiterbilden und in Pflegeheimen oder anderen Einrichtungen führende Positionen einnehmen.
Werde ich als Demenzberater/in gut verdienen?
Demenzberater/innen sind wichtige Fachkräfte im Gesundheitsbereich. Gut ausgebildete Berater/innen verdienen immerhin rund 3.000 Euro brutto monatlich. Das Einkommen variiert dabei je nach erworbener Berufserfahrung. Ferner hängt das Einkommen auch vom jeweiligen Bundesland ab, in dem man dieser Tätigkeit nachgeht. In den südlichen Bundesländern sowie in Bayern sind die Gehaltsaussichten besser als in den nördlichen Bundesländern. Zudem gibt es ein West-Ost-Gefälle. In den neuen Bundesländern bewegt sich das Gehalt für Demenzbetreuer/innen meist noch unter dem deutschen Durchschnitt.
Welche Zulassungsvoraussetzungen gibt es?
Eine Umschulung zum/zur Demenzbetreuer/in richtet sich an Personen, die bislang in diesem Bereich noch nicht tätig waren. Aber es gibt auch Weiterbildungen, die für Personen gedacht sind, welche bereits im Pflegebereich tätig sind oder waren. Bestimmte formale Voraussetzungen für diese Umschulung gibt es nicht. Du solltest aber über gewisse individuelle Grundvoraussetzungen verfügen, um diesen doch eher anspruchsvollen Beruf zufriedenstellend auszuüben. Als wichtigste Soft Skills gelten hier:
- Empathie
- Geduld und Ausdauer
- medizinisches und pflegerisches Interesse
- Stressresistenz
Da die Aufgabe der Demenzbetreuung sogar qualifizierte Altenpfleger/innen vor große Herausforderung stellt, solltest du als Demenzbetreuer/in auch über ein gewisses Maß an Stressresistenz verfügen.
Einige Bildungseinrichtungen verlangen daher als Zugangsvoraussetzung einen Nachweis über die gesundheitliche Eignung für diesen Beruf. Dieser Nachweis besteht in Form eines ärztlichen Attests. Darüber hinaus sind manchmal Vorkenntnisse in der Altenpflege erforderlich. Solltest du bereits eine Tätigkeit im Pflegebereich ausgeübt haben, ist das für die Zulassung vorteilhaft.
Welche Inhalte erwarten mich im Rahmen dieser Umschulung?
Die Umschulung zum Demenzbetreuer umfasst in der Regel rund 200 Stunden. Das heißt, dass diese Ausbildung sich über mehrere Monate erstrecken kann. Es gibt allerdings keinen vorgeschriebenen Plan für diese Weiterbildung. Wenn du dich als gesetzlich anerkannter Demenzbetreuer qualifizieren willst, musst du nach der Umschulung eine Prüfung gemäß § 43b SGB XI ablegen. Zu den wesentlichen Inhalten, die bei einer Ausbildung oder Umschulung vermittelt werden, zählen:
- Grundkenntnisse über Demenzerkrankungen
- Kenntnisse über den Betreuungsprozess
- rechtliche Grundlagen
- Kommunikationstechniken mit Demenzpatienten
- Erste Hilfe
Allerdings liegt der Fokus der Weiterbildung zum/zur Demenzbetreuerin klar auf den Ausprägungen der Demenzerkrankungen und den damit verbundenen Tätigkeiten.
Wie kann ich die Umschulung zum/zur Demenzberater/in finanzieren?
Eine Ausbildung zum/zur Demenzbetreuer/in ist keine Umschulung im eigentlichen Sinn. Da es sich hier um keinen gesetzlich anerkannten Ausbildungsberuf handelt, wird die Umschulung als Weiterbildungsmaßnahme betrachtet. Daher kannst du dafür verschiedene Förderungen in Anspruch nehmen. Dafür kommen in erster Linie der Bildungsgutschein und der Vermittlungsgutschein infrage. Finanzielle Unterstützungen gibt es seitens der Bundesagentur für Arbeit. Darüber hinaus bieten in einigen Fällen auch das Jobcenter, die deutsche Rentenversicherung, verschiedene Berufsgenossenschaften oder der Berufsförderungsdienst der deutschen Bundeswehr entsprechende Fördermöglichkeiten an. Am besten informierst du dich bereits vor dem Antritt der Weiterbildung über deine individuellen Fördermöglichkeiten.
Gibt es diese Ausbildung auch berufsbegleitend?
Vielfach kannst du die Umschulung zum/zur Demenzbetreuer/in auch neben deinem bisherigen Beruf in Angriff nehmen. Die Weiterbildung zum/zur Demenzbetreuer/in wird in Deutschland in verschiedenen Formen angeboten. Es ist daher auch möglich, diese Ausbildung berufsbegleitend oder in Teilzeit zu absolvieren. Auch bestimmte Fernlerninstitute bieten eine derartige Weiterbildung an. Welche Möglichkeiten du nutzen kannst, hängt von der Art der Ausbildung ab. Hier unterscheidet man zwischen einer Ausbildung nach § 43b und nach § 45b. Beide Weiterbildungen verlaufen jedoch ähnlich und vermitteln Grundkenntnisse im Pflegebereich. Allerdings ist die Ausbildung nach § 45b sehr kurz und du kannst im Pflegebereich im Rahmen der Demenzbetreuung nur sehr einfache Tätigkeiten übernehmen. Diese Ausbildung ist daher eher als Einstieg in den Pflegedienst zu betrachten. Sie empfiehlt sich beispielsweise auch für Personen, welche demenzkranke Angehörige pflegen wollen. Die Ausbildung im Sinne des § 43b (vormals 87b) ist umfangreicher und schließt mit einer Fachprüfung ab. Hier gibt es die Ausbildung in Vollzeit oder Teilzeit. Die Schulung verläuft im Zuge eines Präsenzunterrichts, der sich in einen theoretischen und einen praktischen Bereich aufteilt.
Bei der Absolvierung der Weiterbildung im Rahmen eines Fernstudiums hast du die Gelegenheit, dir die Lernzeit relativ flexibel einzuteilen. Allerdings musst du auch hier Praktika absolvieren.
Welche Kosten sind mit der Umschulung zum/zur Demenzberater/in verbunden?
Die Kosten für eine Umschulung zum/zur Demenzberater/in unterscheiden sich je nach Anbieter. Für eine Ausbildung im Sinne des § 43 b liegen die Kosten zwischen 830 und 1.260 €. Dazu kommen oft noch Fahrtkosten sowie Kosten für die Lebenshaltung, solltest du die Schulung in Vollzeit hinter dich bringen.
Was sollte man bei der Bewerbung für eine Umschulung beachten?
Wer eine Ausbildung nach dem § 43b in Erwägung zieht, muss in vielen Fällen ein Orientierungspraktikum machen. Auch ein ärztliches Attest ist einzureichen. Vor der Bewerbung kannst du dich bereits um diese Angelegenheiten kümmern. Die meisten Anbieter einer solchen Ausbildung verlangen die üblichen Bewerbungsunterlagen. Dazu gehören:
- Anschreiben
- Lebenslauf
- Arbeitszeugnisse
Pflegehilfskräfte, die bereits über Berufserfahrung verfügen, erhöhen mit der Einreichung ihrer Arbeitszeugnisse die Chance, für die Weiterbildung zugelassen zu werden.
Welche Bildungseinrichtungen bieten eine Umschulung zum/zur Demenzbetreuer/in an?
In Deutschland findest du heute eine Vielzahl an Bildungsinstitutionen, welche eine derartige Ausbildung im Programm haben. Dazu gehören zum Beispiel:
- Akademien für Pflege- und Sozialberufe
- Fernlerninstitute
- Berufliche Fortbildungszentren BFZ
- das Bayerische Rote Kreuz BRK
- Johanniter
- Malteser
- die Arbeiterwohlfahrt
- Pari-Schulen
Fernschulen, welche sich mit der Weiterbildung zum/zur Demenzbetreuer/in beschäftigen, sind besipielsweise die sgd, die ALH Akademie, das ils, Laudius oder die Fernakademie.
Die neuen Studienführer zum Fernstudium sind da:
Fernschule | Warum gerade hier? | Infomaterial bestellen (am besten von mehreren) |
---|---|---|
4-wöchiges kostenloses Probestudium. Sehr große Auswahl aus allen Bereichen | ✔Hier kostenlos Infomaterial des ILS anfordern! | |
Die SGD ist eine der ältesten und renommiertesten Fernschulen Deutschlands. Sehr große Auswahl aus allen Bereichen. | ✔Hier kostenlos Infomaterial der SGD anfordern! | |
Das Deutsche Institut für Servicequalität zeichnete die Fernakademie 2019 als besten Anbieter von Fernkursen aus. | ✔Hier kostenlos Infomaterial der Fernakademie Klett anfordern! |
Umschulung per Fernstudium – wie läuft das ab?
Ein Fernstudium für Demenzbegleiter wird von vielen Fernschulen angeboten. Hier nimmst du an mehreren Seminaren teil, die sowohl aus Webinaren als auch aus Präsenzseminaren bestehen. Online absolvierst du darüber hinaus noch zwei Web-based-Trainings. Die gesamte Ausbildung erstreckt sich dabei über einen Zeitraum von sechs bis zwölf Monaten. Den Abschluss bildet die erfolgreiche Ablegung einer Prüfung. Im Fernstudium erfolgt diese Prüfung meistens instituts-intern und du erhältst im Anschluss daran ein Zertifikat.
Tipps für Quereinsteiger/innen
Auch als Quereinsteiger/innen kannst du eine Umschulung zum/zur Demenzbetreuer/in ins Auge fassen. Wer noch keine Erfahrungen in der Altenbetreuung hat, sollte sich die wichtigsten Grundkenntnisse dafür schon im Vorfeld aneignen. Das betrifft beispielsweise den Erwerb der notwendigen medizinischen Grundkenntnisse sowie der Kenntnisse über die Pflege von Menschen.