Umschulen zur Fachkraft für Schutz und Sicherheit (IHK)

Als Fachkraft für Schutz und Sicherheit (IHK) bist du nach der Umschulung entweder als Mitarbeiter/in eines Unternehmens der Sicherheitsbranche tätig oder arbeitest in sicherheitsrelevanten Bereichen von Unternehmen, in der Verkehrswirtschaft beziehungsweise im öffentlichen Dienst. Je nach Aufgabenbereich kann dabei der Schutz von Personen, von Sachwerten oder von immateriellen Werten im Fokus stehen.

In der Regel konzentriert sich die Tätigkeit von Fachkräften für Schutz und Sicherheit (IHK) auf präventive Maßnahmen wie beispielsweise die Überwachung von Räumen, Gebäuden, technischen Anlagen, Grundstücken oder Personen beziehungsweise Personengruppen sowie auf die Durchführung von Sicherheitskontrollen – etwa an Flughäfen, bei großen Veranstaltungen oder am Eingang zu besonders gefährdeten Gebäuden. Falls erforderlich, müssen darüber hinaus Maßnahmen zur Gefahrenabwehr umgesetzt werden.

Basis für die Tätigkeit von Fachkräften für Schutz und Sicherheit (IHK) sind vor allem einschlägige Rechtsvorschriften. Diese werden meist durch spezifische Regelwerke oder Arbeitsanweisungen entsprechend den Erfordernissen des konkreten Einsatzbereiches und den Anforderungen der jeweiligen Kunden beziehungsweise Arbeitgeber präzisiert und ergänzt.

 

Warum ist Fachkraft für Schutz und Sicherheit (IHK) ein Zukunftsberuf?

Die Zukunftsaussichten für Fachkräfte in der Sicherheitsbranche sind gut und dürften es wohl auf absehbare Zeit bleiben. Denn einerseits besteht ein unvermindert hoher Bedarf an Sicherheitsdienstleistungen in den unterschiedlichsten Bereichen. Bestimmte Themen, wie zum Beispiel der Schutz von Betrieben gegen Industriespionage oder die Abschirmung von öffentlichen Veranstaltungen gegen Terrorrisiken, haben in der jüngeren Vergangenheit sogar noch an Bedeutung gewonnen. Andererseits haben auch die Unternehmen der Sicherheitsbranche und andere relevante Arbeitgeber häufig Probleme, ausreichend Nachwuchs zu gewinnen und alle freien Stellen zu besetzen.

 

Werde ich als Fachkraft für Schutz und Sicherheit (IHK) reich – oder glücklich? Oder beides?

Im Schnitt beläuft sich das Bruttoeinkommen einer Fachkraft für Schutz und Sicherheit (IHK) in Deutschland auf rund 36.000 Euro im Jahr beziehungsweise rund 3.000 Euro im Monat. Das liegt unterhalb des allgemeinen bundesweiten Gehaltsdurchschnitts, doch die Vergütung im konkreten Einzelfall kann von diesem Wert beträchtlich abweichen, und zwar sowohl nach unten als auch nach oben.

Das liegt vor allem an den zum Teil sehr unterschiedlichen Anforderungen, die sich aus den verschiedenen Einsatzgebieten ergeben. So werden einfache Bewachungsaufgaben, beispielsweise als Security-Mitarbeiter/in in einem Supermarkt, tendenziell geringer vergütet, während anspruchsvollere Tätigkeiten, etwa im Personenschutz, besser bezahlt werden. Zudem fällt das Einkommen deutlich höher aus, wenn im Schichtbetrieb gearbeitet wird und neben der Grundvergütung regelmäßig Zuschläge für Nacht-, Sonntags- und Feiertagsarbeit anfallen. Über dem Branchendurchschnitt liegt die Vergütung oft bei Tätigkeiten, die mit besonderen Herausforderungen oder Risiken verbunden sind, oder bei Personen mit Führungsaufgaben.

Inwieweit die Tätigkeit als Fachkraft für Schutz und Sicherheit (IHK) glücklich und zufrieden macht, dürfte ebenfalls von Fall zu Fall variieren. Es gibt in diesem Bereich Aufgabengebiete, die von eher monotonen Tätigkeiten geprägt sind, während andere nahezu jeden Tag neue Herausforderungen bereithalten. Deshalb solltest du dich vor der Bewerbung für eine konkrete Stelle eingehend mit dem entsprechenden Tätigkeits- und Anforderungsprofil auseinandersetzen und prüfen, inwieweit dieses mit deinen Vorstellungen und Neigungen kompatibel ist.

 

Welche Zulassungsvoraussetzungen gibt es?

Wenn du eine Umschulung zur Fach- beziehungsweise Servicekraft für Schutz und Sicherheit (IHK) absolvieren möchtest, benötigst du dafür in der Regel mindestens einen Hauptschulabschluss oder einen gleichwertigen Schulabschluss. Sichere und anwendungsbereite Kenntnisse der deutschen Sprache in Wort und Schrift sind ebenfalls unabdingbar.

Darüber hinaus solltest du geistige und körperliche Fitness mitbringen und charakterlich für eine Tätigkeit im Sicherheitsbereich geeignet sein. Es ist durchaus möglich, dass vor der Einstellung, teilweise aber auch bereits vor dem Beginn einer Umschulung, die Teilnahme an einem psychologischen Eignungstest verlangt wird. In einigen Fällen kann darüber hinaus die Vorlage eines polizeilichen Führungszeugnisses erforderlich sein.

Neben den Zugangsvoraussetzungen für die Teilnahme an der Umschulung sind auch die Voraussetzungen für die Zulassung zur IHK-Prüfung zu beachten. Die hierfür geltenden Anforderungen können höher sein als für die bloße Teilnahme am Kurs. So kann beispielsweise ein Mindestalter von 24 Jahren in Kombination mit einem Berufsabschluss und/oder mehrjähriger Berufspraxis in der Sicherheitswirtschaft verlangt werden. Denke auch rechtzeitig an den Nachweis über die Teilnahme an einem mindestens neun Unterrichtseinheiten umfassenden Erste-Hilfe-Kurs, falls dieser bei dem von dir gewählten Umschulungsprogramm nicht bereits integriert ist. Bei der Anmeldung zur Prüfung durch die IHK darf der Nachweis über den Erste-Hilfe-Kurs nicht älter als 24 Monate sein.

 

Welche Inhalte erwarten mich bei der Umschulung?

Die Inhalte einer Umschulung zur Fachkraft für Schutz und Sicherheit (IHK) umfassen sowohl theoretische als auch praktische Themen. Inhaltliche Kernbestandteile sind in der Regel:

  • rechtliche Grundlagen für die Tätigkeit von Sicherheitsdiensten
  • richtiges Verhalten und Handeln bei der Umsetzung von Schutz- und Sicherungsmaßnahmen
  • psychologische Grundlagen und Kommunikation
  • sicherheitstechnische Hilfsmittel und Einrichtungen und deren Anwendung beziehungsweise Nutzung

 

Dazu können im Einzelfall noch verschiedene inhaltliche Ergänzungen mit Blick auf besondere Einsatzgebiete oder Aufgabenfelder kommen.

 

Jobcenter, Arbeitsagentur, Rentenversicherung: Welche Möglichkeiten der Finanzierung gibt es?

Die Kosten für eine Umschulung zur Fachkraft für Schutz und Sicherheit (IHK) können unter bestimmten Voraussetzungen vom Jobcenter beziehungsweise von der Agentur für Arbeit übernommen werden. Dies gilt insbesondere dann, wenn du in deinem bisherigen Job von Arbeitslosigkeit bedroht bist oder wenn du bereits als arbeitssuchend gemeldet bist.

Falls gesundheitliche Gründe dafür ausschlaggebend sind, dass du deinen bisherigen Beruf nicht länger ausüben kannst und dir mit der Umschulung eine berufliche Alternative erschließen möchtest, kommt eventuell eine Kostenübernahme durch die Rentenversicherung in Betracht.

Um zu klären, inwieweit du die Voraussetzungen für eine Kostenübernahme erfüllst, empfiehlt es sich, einen Termin für ein persönliches Beratungsgespräch beim Jobcenter beziehungsweise bei der Rentenversicherung zu vereinbaren. Dabei solltest du alle relevanten Unterlagen vorlegen, die eventuelle Ansprüche auf eine Kostenübernahme untermauern könnten, beispielsweise ein Kündigungsschreiben des aktuellen Arbeitgebers, ärztliche Atteste oder ähnliche Dokumente.

 

Kann ich die Umschulung auch berufsbegleitend in Teilzeit oder per Abendschule machen?

Umschulungen im Security-Bereich werden in den unterschiedlichsten Formen angeboten. Daher lässt sich die Frage nach einer Möglichkeit zur berufsbegleitenden Umschulung oder einer Umschulung per Abendschule nicht pauschal beantworten. Informiere dich deshalb am besten, welche Bildungsträger in deiner näheren Umgebung eine Umschulung zur Fachkraft für Schutz und Sicherheit (IHK) anbieten und frage direkt bei ihnen nach, ob die entsprechenden Lehrveranstaltungen nur tagsüber oder auch im Rahmen von Abend- oder Wochenendkursen durchgeführt werden. Achte bei den einzelnen Angeboten jedoch stets darauf, ob es sich tatsächlich um Kurse zur Vorbereitung auf die entsprechende IHK-Prüfung handelt und ob diese bereits organisatorisch als Abschluss in den Kurs integriert ist.

Eine Alternative zu abendlichen oder berufsbegleitenden Präsenz-Lehrveranstaltungen sind Fernlehrkurse, die ebenfalls die Möglichkeit einer Umschulung zur Fachkraft für Schutz und Sicherheit (IHK) bieten. Sie werden von verschiedenen Fernlehrinstituten angeboten und haben den Vorteil, dass du dabei weitestgehend flexibel nach deinem eigenen Rhythmus lernen und den Kurs optimal mit einer beruflichen Tätigkeit oder privaten Verpflichtungen kombinieren kannst.

 

Wie viel kostet die Umschulung?

Für eine Umschulung zur Fachkraft für Schutz und Sicherheit (IHK) musst du in der Regel einen mittleren vierstelligen Euro-Betrag einkalkulieren. Achte beim Vergleich verschiedener Angebote unbedingt darauf, inwieweit sich die angebotenen Inhalte und Leistungen eventuell unterscheiden und ob neben den eigentlichen Kursgebühren zusätzliche Kosten – wie beispielsweise die IHK-Prüfungsgebühren – anfallen können.

 

Was muss ich bei der Bewerbung für die Umschulung beachten?

Wenn du dich per Umschulung zur Fachkraft für Schutz und Sicherheit (IHK) qualifizieren möchtest, solltest du zunächst prüfen, ob du die formalen Voraussetzungen dafür erfüllst. Vor allem aber solltest du dich über Arbeitgeber und Einsatzmöglichkeiten informieren, die für dich in deiner Umgebung infrage kommen. Erkundige dich nach deren konkreten Anforderungen und gleiche diese mit deinen Vorstellungen und Erwartungen ab. So kann eine Tätigkeit im Wachdienst oder Werksschutz zwar überwiegend ereignis- und abwechslungsarm sein, verlangt dir aber auch nur in seltenen Fällen die Lösung von akuten Konflikten ab. Ein konträres Beispiel wäre die Tätigkeit als Türsteher oder im Security-Team eines Clubs beziehungsweise einer Diskothek, die einerseits abwechslungsreicher, andererseits aber auch mit wesentlich mehr Konfliktsituationen und ähnlichen Herausforderungen verbunden ist.

Wichtig sind zudem die Voraussetzungen für die Anmeldung zur IHK-Prüfung, die von denen für die Anmeldung zu einer Umschulung zur Fachkraft für Schutz und Sicherheit (IHK) in einigen Punkten signifikant abweichen oder darüber hinausgehen können. Erkundige dich deshalb rechtzeitig danach und organisiere dir einen Erste-Hilfe-Kurs, falls du nicht bereits in den zurückliegenden beiden Jahren an einem solchen Kurs teilgenommen hast oder die entsprechenden Inhalte Teil deiner Umschulung sind.

 

Wer bietet diese Umschulung an?

Umschulungen zur Fachkraft für Schutz und Sicherheit (IHK) werden von verschiedenen Trägern aus dem Bereich der Berufsbildung sowie einigen Fernlehrinstituten angeboten. Achte beim Vergleich der verschiedenen Bildungsträger darauf, inwieweit dich deren Umschulungsangebote konkret auf die IHK-Prüfungen vorbereiten und welche weiteren Prüfungsvoraussetzungen – wie zum Beispiel einen Erste-Hilfe-Kurs – du eventuell darüber hinaus erfüllen musst.

 

Umschulung per Fernstudium – wie geht das?

Eine Umschulung zur Fachkraft für Schutz und Sicherheit (IHK) kannst du auch im Rahmen eines Fernstudiums absolvieren. Sieh dir am besten die entsprechenden Angebote von renommierten Fernlehrinstituten an und entscheide dann, welches davon dir am meisten zusagt.

Das Fernstudium bietet dir maximale Flexibilität, weil du die einzelnen Unterrichtseinheiten zu jeder beliebigen Zeit bearbeiten kannst. Allerdings erfordert es auch eine gewisse Selbstdisziplin, damit der Zeitplan für den Kurs insgesamt eingehalten wird. Normalerweise gibt es zwar auch die Möglichkeit, die Kursdauer um eine bestimmte Zahl von Zusatzwochen oder -monaten zu verlängern, doch sollte dies nicht von vornherein eingeplant und nur im Notfall genutzt werden. Nutze die Chance, wenn als Ergänzung zu einem Fernstudium auch Präsenzveranstaltungen angeboten werden, beispielsweise zur Vorbereitung auf die abschließende Prüfung vor der IHK.

 

Zur Fachkraft für Schutz und Sicherheit (IHK) als Quereinsteiger – Tipps

Durch eine Umschulung zur Fachkraft für Schutz und Sicherheit (IHK) erwirbst du eine Qualifikation, mit der dir zahlreiche Einsatzmöglichkeiten offenstehen. Die Tätigkeit in diesem Beruf kann jedoch mit besonderen Herausforderungen und Belastungen verbunden sein, sodass du vorab prüfen solltest, ob das der richtige Weg für dich ist. Ein Vorteil dieses Berufes besteht in der großen Zahl potenzieller Arbeitgeber/innen und in der Tatsache, dass der Bedarf an Fachkräften für Schutz und Sicherheit auch in Zukunft kaum abnehmen dürfte.

Falls du einen Berufswechsel planst und dich zur Fachkraft für Schutz und Sicherheit (IHK) umschulen lassen möchtest, aber zeitlich stark eingebunden bist, kann ein Fernlehrkurs eine attraktive Alternative sein. So kannst du zunächst deine aktuelle Berufstätigkeit fortsetzen und dich dann aus dem laufenden Arbeitsverhältnis heraus um eine Stelle in deinem Wunschberuf bewerben, sobald du die Qualifikation als Fachkraft für Schutz und Sicherheit (IHK) erworben hast.