Der Beruf des/der Floristen/Floristin ist im Gegensatz zum klassischen Gärtnerberuf nicht im landwirtschaftlichen Bereich, sondern im Handel angesiedelt. Zu den Hauptaufgaben eines Floristen/einer Floristin gehört etwa das Binden von Blumensträußen und das Arrangieren von Blumengestecken, aber auch der Pflege der Blumen und Pflanzen fällt in den Zuständigkeitsbereich der Fachkräfte. Darüber hinaus beraten Florist/innen Kunden rund um die Pflanzengesundheit, so etwa bezüglich des richtigen Standorts und der angemessenen Pflege.
Warum ist Florist/in ein Zukunftsberuf?
Blumen und Pflanzen jeglicher Art sind nach wie vor zu vielen Anlässen beliebt. Kaum jemand kann sich etwa eine Hochzeit oder einen Valentinstag ohne passende Blumenarrangements vorstellen. Dies wird sich auch in Zukunft wohl nicht ändern, sodass weiterhin ein Bedarf an kompetenten und gut ausbildeten Floristen und Floristinnen bestehen wird. Wenn du hier eine Begabung hast und dich gerne kreativ bestätigst, aber auch Spaß am Umgang mit Menschen hast, kannst du im Floristikbereich erfolgreich tätig sein.
Werde ich als Florist/in reich oder glücklich – oder beides?
Florist/in ist der richtige Beruf für dich, wenn du Pflanzen liebst und eine kreative Ader hast. Hier hast du die Möglichkeit, dich mit Sträußen und Gestecken auszuleben und gleichzeitig Menschen eine Freude zu machen. Glücklich kannst du als Florist/in also durchaus werden, wenn du den richtigen Arbeitsplatz findest. Mit dem finanziellen Reichtum sieht es dagegen etwas anders aus: Im Durchschnitt verdienen ausgebildete Florist/innen 28.000 Euro im Jahr. Die Verdienstspanne liegt abhängig von der Region und vom Arbeitgeber zwischen 24.000 und 30.000 Euro. Große Reichtümer wirst du in diesem Beruf wohl nicht anhäufen – wenn du die Arbeit mit Blumen, Pflanzen und Menschen als deine Berufung ansiehst, bist du als Florist/in aber sicherlich gut aufgehoben.
Welche Zulassungsvoraussetzungen gibt es für die Umschulung?
An dieser Stelle gibt es gute Nachrichten für dich, wenn du dich für eine Umschulung im Bereich Floristik interessierst: Für die Teilnahme an einer entsprechenden Fortbildung gelten bei den meisten Anbietern keine bestimmten Zulassungsvoraussetzungen. Du brauchst also weder eine abgeschlossene Berufsausbildung, noch Erfahrung im gärtnerischen Bereich. Lediglich deine körperliche und persönliche Eignung spielt eine Rolle. Du solltest gesundheitlich in der Lage sein, die Tätigkeit problemlos auszuüben. Dazu gehört auch, dass du nicht unter Allergien etwa gegen Gräser leidest. Diese können eine Karriere als Florist/in unmöglich machen. Mitbringen solltest du dagegen unbedingt eine Vorliebe für Pflanzen und Dekoration sowie gute Kommunikationsfähigkeiten und eine gewisse Belastbarkeit.
Welche Inhalte erwarten mich bei der Umschulung?
Eine Fortbildung im Bereich Floristik kann unter Umständen verkürzt werden, wenn du bereits eine Ausbildung etwa zum/zur Gärtner/in oder in einem anderen verwandten Bereich absolviert hast. Sie kann ansonsten bis zu drei Jahre dauern. Wie viele andere Umschulungen auch setzt sich die Weiterbildung zum/zur Florist/in aus einem theoretischen und einem praktischen Teil zusammen. Die Theoriestunden finden in den Räumen des Anbieters in klassischer Schulform statt. Die ersten praktischen Erfahrungen in der Floristik sammelst du dagegen in einem Betrieb. Zu den Inhalten gehören unter anderem die Folgenden:
- Botanik
- Biologie
- Stilkunde
- Farbenlehre
- Gestaltungslehre
- BWL
- Kommunikation
Die Weiterbildung schließt mit einer Abschlussprüfung ab, die ebenfalls aus einem theoretischen und einem praktischen Teil besteht. Absolvierst du diese erfolgeich, kannst du anschließend mit deiner neuen Karriere in der Floristik durchstarten.
Jobcenter, Rentenversicherung, Arbeitsagentur: Welche Finanzierungsmöglichkeiten gibt es?
Im Gegensatz zu einer klassischen Berufsausbildung gibt es bei einer Umschulung keine Vergütung. Dafür fallen Gebühren für die Weiterbildung an, die aber unter Umständen vom Staat übernommen werden können. Dies ist etwa dann möglich, wenn du aktuell arbeitslos oder akut von Arbeitslosigkeit bedroht bist. Dann kannst du dich an die Agentur für Arbeit oder, falls du ALG II beziehst, an das zuständige Jobcenter wenden. Du musst in diesem Zusammenhang nachweisen, dass du dich für den Beruf eignest und berechtigte Hoffnungen auf eine Anstellung bestehen. Ist dies der Fall, hast du gute Chancen auf eine Kostenübernahme.
Alternativ kann auch die Deutsche Rentenversicherung für die Kursgebühren aufkommen. Diese Behörde ist zuständig, wenn du deinen alten Beruf aus gesundheitlichen Gründen aufgeben musstest. Ein Antrag auf Teilhabe am Arbeitsleben ist der richtige erste Schritt auf dem Weg zu einer geförderten Umschulung.
Kann ich die Umschulung auch berufsbegleitend/in Teilzeit absolvieren?
Bei vielen Anbietern ist es ohne Probleme möglich, die Umschulung zum/zur Florist/in in Teilzeit oder in einer anderen berufsbegleitenden Form zu absolvieren. Diese Variante bietet sich an, wenn du noch in deinem bisherigen Beruf arbeitest oder auch kleine Kinder zu betreuen hast. Dir stehen hier unterschiedliche Modelle zur Auswahl: Du kannst etwa 25 Wochenstunden als Umschüler im Bereich Floristik im jeweiligen Betrieb arbeiten (inklusive der erforderlichen Berufsschulzeit) oder dich für eine Variante entscheiden, bei der du nur vier Tage pro Woche mit 20 Wochenstunden tätig bist. Diese Stundenanzahl muss unbedingt erreicht werden, damit du zu den Prüfungen zugelassen wirst und deine Weiterbildung anerkannt wird.
Wie viel kostet die Umschulung zum/zur Florist/in?
Eine anerkannte Umschulung im Bereich Floristik muss natürlich auch bezahlt werden. Eine Weiterbildung ist im Gegensatz zur Ausbildung vergleichsweise teuer. Genaue Aussagen zur Höhe der Gebühren lassen sich an dieser Stelle nicht treffen, da sie von den genauen Umständen sowie dem Bildungsträger abhängen. Experten veranschlagen durchschnittlich 500 Euro Umschulungsgebühren pro Monat. Eine 24monatige Fortbildung kostet demnach etwa 12.000 Euro.
Dazu kommen noch deine Fixkosten wie Miete, Strom und Versicherungen, die du natürlich weiterhin bezahlen musst. Du solltest dich daher unbedingt rechtzeitig um die Kostenübernahme kümmern. Damit stellst du reibungslose Abläufe und einen baldigen Start der Fortbildungsmaßnahme sicher.
Was muss ich bei der Bewerbung für die Umschulung beachten?
Bewirbst du dich für die Teilnahme an einer Weiterbildung in der Floristik, solltest du bereits in deinem Anschreiben darlegen, warum du dich gerade für diesen Beruf entschieden hast. Verfügst du bereits über Erfahrung in der Floristik oder in einem ähnlichen Bereich, kannst du diese Vorteile in deine Bewerbung einfließen lassen. Gibt es in deiner Nähe mehrere Bildungsträger, die eine Umschulung zum/zur Florist/in anbieten, ist es sinnvoll, sich gleich bei mehreren Einrichtungen zu bewerben.
Legst du bereits eine Kostenzusage von der jeweiligen Behörde bei, erleichterst du dem Anbieter die Abläufe und erhöhst deine Chance auf eine Einladung zu einem persönlichen Gespräch und somit auf eine Zusage.
Wer bietet die Umschulung an?
In der Bundesrepublik gibt es mehrere Anbieter, bei denen eine Fortbildung im Bereich Floristik möglich ist. Dazu gehören die folgenden Einrichtungen:
Umschulung zum/zur Florist/in per Fernstudium – geht das?
Ein Fernstudium im Bereich Floristik wird aktuell nicht angeboten. Der Grund dafür liegt hauptsächlich in der Tatsache, dass Floristen/Floristinnen sehr viel praktisch arbeiten: Die hierfür erforderlichen Kenntnisse lassen sich nicht auf einem rein theoretischen Wege vermitteln. Wenn du dennoch einen Fernlehrgang absolvieren möchtest, der mit Pflanzen und Blumen zu tun hat, kannst du alternativ an einem Fernstudium zum/zur Gartengestalter/in teilnehmen. Dies ist zum Beispiel eine Option, wenn du gerade keinen Umschulungsplatz erhalten konntest, aber trotzdem bereits an deiner Karriere in der Floristik arbeiten möchtest.
Zum Floristen/zur Floristin als Quereinsteiger –Tipps für Umschüler
Die Floristikbranche ist ideal für Quereinsteiger. Für eine Umschulung gibt es keine Zulassungsbeschränkungen, sodass die Fortbildung für alle Personen zugänglich ist, die gerne kreativ mit Blumen und Pflanzen arbeiten. Je mehr du dich bereits mit dem Arrangieren von Sträußen und Gestecken beschäftigt hast, umso leichter gelingt dir der Einstieg in den Beruf. Dabei kann es sich durchaus auch um ein Hobby handeln, das etwa mit Gärtnern oder Dekorieren zu tun hat. Ein Praktikum in einem Blumenladen oder im Gartencenter kann ebenfalls hilfreich sein, dir bereits Grundkenntnisse anzueignen. Außerdem zeigst du damit Initiative: Motivation kommt bei allen Bildungsträgern und potenziellen Arbeitgeber gut an.