Osteopathen/innen sind Experten in ganzheitlicher Medizin und behandeln eine Vielzahl von Beschwerden. Zu ihren Einsatzgebieten gehören Rückenschmerzen, Gelenkschmerzen, Kopfschmerzen, Verdauungsprobleme, stressbedingte Beschwerden, Schlafstörungen und chronische Schmerzen. Sie helfen auch bei Verspannungen, Haltungsproblemen, Bewegungseinschränkungen, Migräne und sogar bei Beschwerden während der Schwangerschaft. Durch die Betrachtung des Körpers als Ganzes und die Erkennung von Ungleichgewichten bieten sie effektive Lösungen für eine bessere Gesundheit und Wohlbefinden.
Umschulung zum/ zur Osteopath/in
Die Osteopathie ist ein fünfjähriger Ausbildungsberuf, der mit einer Prüfung an einem staatlichen Gesundheitsamt abschließt. Für Quereinsteiger/innen aus Gesundheitsberufen kann sich die Umschulung auf zwei bis drei Jahre verkürzen.
Was sind die Aufgaben von Osteopath/innen?
Osteopath/innen untersuchen den menschlichen Körper auf Funktionsstörungen und Ungleichgewichte und behandeln diese gezielt. Sie berücksichtigen dabei alle Aspekte des Körpers – von den Gelenken und Muskeln bis hin zu inneren Organen und dem Nervensystem. Zu ihren Aufgaben gehört es, Verspannungen zu lösen, Blockaden in Gelenken zu behandeln, Durchblutungsstörungen zu verbessern und die Mobilität des Körpers wiederherzustellen.
Sie analysieren die Körperhaltung, identifizieren Dysbalancen und arbeiten daran, den gesamten Bewegungsapparat wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Zudem beraten sie Patient/innen bei Präventionsmaßnahmen und geben Empfehlungen zu Übungen oder Lebensstiländerungen, um langfristig die Gesundheit zu fördern.
Einsatzgebiete
Osteopath/innen sind in vielen Bereichen des Gesundheitswesens gefragt, sei es in Kliniken, Reha-Zentren, ambulanten Praxen, im Bereich der Sportmedizin, in Wellness- und Präventionszentren, Pflegeeinrichtungen, Unternehmen im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung oder sogar in der Forschung und Lehre. Sie arbeiten als freie Therapeut/innen oder sind in Gesundheitszentren angestellt.
Welche Zukunftsaussichten habe ich als Osteopath/in?
Die beruflichen Aussichten für Osteopath/innen sind gut. Immer mehr Menschen erkennen die Vorteile einer ganzheitlichen, nicht invasiven Behandlung und suchen daher die Unterstützung von Osteopath/innen. Zudem bietet die Möglichkeit einer eigenen Praxisgründung interessante Perspektiven für eine selbstständige Karriere in diesem wachsenden Bereich.
Werde ich als Osteopath/in reich oder zufrieden? Oder beides?
Mit der Umschulung zur/zum Osteopath/in wird man glücklich, wenn man Menschen gerne behandelt und ihnen Wohlbefinden und Gesundheit vermittelt. Die berufliche Zufriedenheit ist hoch, da der Beruf äußerst vielseitig ist und ständige Weiterbildung erfordert.
Das Gehalt variiert je nach Einsatzort und Erfahrung und liegt in der Regel zwischen 3.000 und 4.500 Euro brutto monatlich.
Welche Voraussetzungen sollten Bewerber/innen mitbringen?
Die Umschulung zur/zum Osteopath/in setzt bei Bewerbern/innen ohne medizinische Fachausbildung einen Hochschulabschluss in Gesundheitswissenschaften voraus. Zudem sind folgende Eigenschaften und Fähigkeiten wichtig:
- Interesse am menschlichen Körper und seiner Funktion
- Empathie und Kommunikationsfähigkeit
- Handwerkliches Geschick
- Geduld und Ausdauer
Wie läuft die Umschulung ab?
Die Ausbildung zur/zum Osteopath/in umfasst theoretischen und praktischen Unterricht in den Bereichen:
- Anatomie und Physiologie: Fundiertes Wissen über den Aufbau und die Funktion des menschlichen Körpers, einschließlich Muskeln, Knochen, Organe und deren Zusammenhänge.
- Pathologie: Verständnis von Krankheitsbildern, deren Ursachen und Auswirkungen auf den Körper, um dysfunktionale Prozesse besser zu erkennen.
- Diagnostische und therapeutische Methoden der Osteopathie: Erlernen spezifischer Techniken zur Untersuchung und Behandlung, um die Selbstheilungskräfte des Körpers zu fördern.
- Praktische Übungen und Supervisionen: Anwendung theoretischer Kenntnisse in praktischen Übungen unter fachkundiger Anleitung, mit Feedback zur Verbesserung der Techniken.
Die Ausbildung endet mit einer schriftlichen, mündlichen und praktischen Prüfung. Bei erfolgreichem Abschluss wird das Diplom in Osteopathie (D.O.) verliehen.
Ist die Umschulung auch berufsbegleitend möglich?
Ja, die Umschulung zur/zum Osteopath/in kann auch berufsbegleitend in Form eines Teilzeitstudiums absolviert werden. Dies ermöglicht eine flexible Anpassung der Ausbildung an die berufliche und private Situation.
Wie viel kostet die Umschulung?
Die Kosten für die Umschulung zur/zum Osteopath/in variieren je nach Bildungseinrichtung und können zwischen 500 und 800 Euro monatlich liegen. In vielen Fällen ist eine finanzielle Unterstützung durch BAföG oder andere Förderprogramme möglich.
Wer bietet die Umschulung zum/ zur Osteopath/in an?
Eine Umschulung zur/zum Osteopath/in wird von verschiedenen Bildungseinrichtungen angeboten, darunter:
- Deutsche Akademie für Osteopathie
- Wiener Schule für Osteopathie
- Köln International School of Osteopathy
- Osteopathie Schule Deutschland
- Still Academy Osteopathie
- International Academy of Osteopathy (IAO)
- Osteopathisches Zentrum für Kinder (OZK)
- Swiss International College of Osteopathy (SICO)
- Institut für angewandte Osteopathie (IFAO)
- Hochschule Fresenius (Osteopathie-Studiengang)
Fazit
Die Umschulung zur/zum Osteopath/in ist eine herausfordernde, aber lohnende Aufgabe für alle, die sich für Osteopathie, ganzheitliche Medizin, alternative Heilmethoden und die Betrachtung des menschlichen Körpers interessieren und anderen Menschen bei der Wiederherstellung ihrer Gesundheit, Beweglichkeit und Lebensqualität helfen möchten.