Umschulen zum/zur Eventmanager/in

Ob in Party Locations, auf Musikfestivals, bei Sportveranstaltungen oder Firmen-Events: Eventmanager/innen sind die organisatorischen Köpfe hinter den Kulissen. Zuweilen führen sie auch durch das Programm, immer aber konzipieren sie die Events, sind verantwortlich für den Programmkalender, das Künstler- und Besuchermanagement und das Marketing.

Von der Kostenkalkulation bis zur Aufzeichnung, zum Mitschnitt der Veranstaltung und zur Social Media-Koordination: Als Eventmanager/in bist du unverzichtbarer Kopf des Orga-Teams und stimmst die Veranstaltungen mit deinen Auftraggebern ab.

Vorbereitend:

  • entwickelst du gemeinsam mit deinen Mitarbeiter/innen die Vision und Umsetzung der Events
  • engagierst Dienstleister wie Caterer und Künstleragenturen, die dich unterstützen
  • stellst Zeit-, Personal- und Ablaufpläne auf
  • budgetierst die Veranstaltung
  • bereitest sie vor (Anmeldung, Genehmigungen, Logistik, Aufbau, Fuhrpark, Übernachtungen, Besuchermanagement usw.).

 

Vor und während der Events:

  • bist du für Fragen zuständig und ziehst, während andere sich vergnügen, die organisatorischen Fäden
  • kümmerst du dich um die Audio- und Videotechnik und springst bei Pannen ein
  • leistest du die Logistik hinter der Bühne und kümmerst dich um Künstler, Techniker, Servicemitarbeiter und Medienleute
  • koordinierst du die Kontakte zur Security, zum Sanitätsteam, zu Ordnungsbehörden und Anwohnern.

 

Auch nach dem Event reißen deine Aufgaben nicht ab: Du postest wichtige Ausschnitte via Social Media, stehst Presseleuten zur Verfügung, sorgst für den ordnungsgemäßen Abbau des Events, beispielsweise eines Parkfestivals, sowie das Räumen und Säubern der Location. Anschließend kontrollierst du das Budget, rechnest Einnahmen ab und gibst sie an die kaufmännische Abteilung oder den Steuerberater weiter. Und schon lockt das nächste Event …

Die Eventmanager-Tätigkeit steht jedem auch ohne vorgeschriebene Ausbildung offen. Selbst Insider ihres Faches wie Sportler, Musiker und Gastronomen tun jedoch gut daran, sich zum Eventmanager weiterzubilden, beziehungsweise die Ausbildung zum Veranstaltungskaufmann / zur Veranstaltungskauffrau (IHK) zu durchlaufen. Beide Umschulungswege vermitteln notwendiges kaufmännisches und logistisches Wissen für den Job. Sie vertiefen deine Kenntnisse in Organisationsrecht, Sprachen, Kommunikation und Logistikmanagement, damit du sicher an deine Events gehst.

 

Welche Zukunftsaussichten habe ich als Eventmanager/in?

Nach den Corona-Einbrüchen hat die Veranstaltungsbranche wieder Hochkonjunktur. Sie ist in Deutschland mit rund 80 Milliarden Euro Jahresumsatz und 1,5 Millionen angestellten Mitarbeiter/innen, plus Honorarkräften und Selbstständigen, ein wachsender Wirtschaftsfaktor. Inflation hin, Online-Trend her: Gerade Jüngere sehnen sich nach realen, professionell organisierten Freizeitevents. Und Firmenkunden wie die TUI, Versicherungsgesellschaften und soziale Dienstanbieter stellen immer höhere, zielgruppenspezifische Ansprüche an ihre Events und das Eventmarketing. Somit ist die Nachfrage nach Eventmanager/innen groß, ebenso wie die Ansprüche an sie.

Auch die Digitalisierung stellt anspruchsvolle Anforderungen an die Eventbranche wie strategische Zielgruppenplanung, virtuelles Marketing und E-Controlling – Aufgaben, für die du dich durch die Weiterbildugn zum/zur Eventmanager/in qualifizieren solltest.

 

Werde ich als Eventmanager/in reich oder glücklich? Oder beides?

Eventmanger/innen werden in vielen Bereichen benötigt, vom künstlerischen Spektrum über den Profisport bis hin zur Hotellerie und Freizeitbranche. Wer einen Ausbildungsabschluss hat, ist nicht nur qualifizierter und entspannter, sondern verdient auch deutlich besser als Animateure oder DJs, die bei Veranstaltungen aushelfen. Als Eventmanager/in verdienst du jährlich rund 30.000,– Euro brutto, mit einem Studienabschluss sogar bis zu 38.000,– Euro. Im Laufe der Arbeitsjahre steigert sich dein Gehalt, weitere Infos findest du beim Jobportal kununu sowie bei einschlägigen Jobsuchforen im Internet wie Gehaltsvergleich, Stepstone oder Glassdoor.

 

Was muss man als Eventmanager/in mitbringen?

Ein mittlerer bis höherer Schulabschluss oder sogar Studium ist bei Eventveranstaltern gerne gesehen. Doch auch Bewerber/innen ohne formale Abschlüsse haben gute Chancen, ins Eventgeschäft einzusteigen, vorausgesetzt sie bringen die nötigen Skills mit und passen gut ins Team.

Zu den erwarteten Soft Skills zählen:

  • Offenheit, Teamfähigkeit und hervorragende Kommunikationsskills
  • Zuverlässigkeit und Organisationstalent
  • Belastbarkeit, auch in Stresssituationen
  • Flexibilität und die Eigenschaft, in Krisen und bei Konflikten die Ruhe zu bewahren und die Abläufe mit dem nötigen Abstand zu moderieren.

 

Als Hard Skills werden verlangt:

  • gute Deutsch- und zumeist Englischkenntnisse, mündlich und schriftlich
  • andere Fremdsprachenkenntnisse (je nach Einsatzort)
  • fachspezifisches Wissen in den jeweiligen Bereichen (Sport, Kultur usw.)
  • gute mathematische und kaufmännische Kenntnisse, um zu kalkulieren und Leistungen abzurechnen.

 

Wie sieht die Umschulung zum/zur Eventmanager/in aus?

Ins Eventmanagement führen verschiedene Wege:

Bundesweit einzigartig ist die 2-jährige Eventmanagement-Vollzeitausbildung an der staatlichen Fachschule für Veranstaltungs- und Eventmanagement in Ludwigshafen. Jährlich werden 20 Bewerber/innen angenommen, die sich in der BBS Ludwigshafen zum/zur Staatlich geprüften Betriebswirt/in, Fachrichtung Veranstaltungs- und Eventmanagement, qualifizieren können. Wenn du eine abgeschlossene Berufsausbildung mitbringst und mindestens ein Jahr Praxiserfahrung in einem Dienstleistungsbereich wie der Gastronomie, dem Tourismus oder der Versicherungswirtschaft, kannst du dich hier bewerben.

Auf dem Stundenplan stehen:

  • Fremdsprachliche Kommunikation
  • Arbeitstechniken Arbeitstechniken
  • Volkswirtschaft und Wirtschaftspolitik
  • Unternehmens- und Personalmanagement
  • EDV-gestütztes Projektmanagement
  • Food- und Beverage-Management
  • Veranstaltungsrecht
  • das Ausrichten von Tagungen, Messen und Kongressen
  • Sportveranstaltungen
  • Kulturelle Veranstaltungen
  • Marketingevents und Incentive-Veranstaltungen
  • sowie ein Abschlussprojekt.

 

Zu den Wahlpflichtmodulen der staatlichen Fachschule gehören Berufs- und Arbeitspädagogik, Design und visuelle Kommunikation. Wenn du den dortigen Abschluss in der Tasche hast, ist dir durch deine Praktikums-Connection dein Arbeitsplatz sicher.

Solltest du eine kürzere oder berufsbegleitende Ausbildung suchen, kannst du alternativ einen Eventmanagement-Lehrgang bei einer privaten Schule belegen. Die angebotenen Kurse dauern zwischen einer Woche und 12 Monaten und haben unterschiedlichste Schwerpunkte, von Social Media Management über Gastro-Management bis hin zu Sportevent-Management.

Wenn du von Grund auf bzw. ohne Vorkenntnisse durchstarten willst, empfiehlt sich die betriebliche (duale) Ausbildung zum/zur Veranstaltungskaufmann/frau, die ebenso Eventmanager-Ausbildung genannt wird. Sie dauert 3 Jahre und schließt mit der IHK-Prüfung ab. Einen beispielhaften Ausbildungsrahmenplan findest du online.

Eventmanagement ist auch an den Fachhochschulen und Universitäten studierbar. Die Unis bieten darüber hinaus interdisziplinäre Studiengänge an wie Betriebswirtschaft und Freizeitmanagement oder Gesundheits- und Tourismusmanagement.

Vermittelt werden:

  • Betriebswirtschaftslehre
  • Marketing und Kommunikation
  • Eventplanung und -organisation
  • Finanz- und Personalmanagement
  • Recht und Steuern sowie
  • Wahlpflichtfächer: Kunst/Kultur, Sport, Medien, Unternehmensmarketing u. a.

 

Die Studiendauer des Bachelorstudiums Eventmanagement beträgt sechs bis sieben Semester. An einigen Fakultäten ist auch ein spezialisierendes Masterstudium möglich, beispielsweise International Tourism & Event Management (Fresenius Hochschule Hamburg).

 

Was kostet die Umschulung, und welche Fördermöglichkeiten gibt es?

Der Besuch der staatlichen Fachschule für Veranstaltungs- und Eventmanagement ist kostenfrei. Du erhältst auf Antrag sogar BAföG-Förderung, Auskünfte erteilt dir die Fachschule.

Die betriebliche (duale) Ausbildung zum Veranstaltungskaufmann finanziert sich über deine Ausbildungsvergütung. Diese variiert ja nach Branche und Tarif. Bezahlt werden im 1. Ausbildungsjahr zirka 950,– Euro, im 2. Jahr um 1.050,– und im 3. Jahr rund 1.150,– Euro. Fallen Extrakosten für dich an wie Babysitting oder eine externe Unterbringung, so kannst du bei der Arbeitsagentur / beim Jobcenter zusätzlich Berufsausbildungsbeihilfe beantragen.

Für die Studiengänge besteht die Möglichkeit, BAföG oder einen Bildungskredit zu beantragen. Andere Kurse mit Eventmanagement-Abschluss kanst du dir über den Bildungsgutschein, die Weiterbildungsprämie oder das Programm Zukunftsstarter für junge Erwachsene ab 25 finanzieren. Auskünfte erteilt die Arbeitsagentur.

 

Kann ich die Umschulung auch berufsbegleitend, in Teilzeit oder per Abendschule, machen?

Die privaten Kursanbieter bieten verschiedenste, flexible Weiterbildungsoptionen, vom Kurzkurs über Hybridkurse mit Praxisanteilen bis hin zum Wochenendseminar. Besprich dein Anliegen rechtzeitig mit deinem Arbeitgebar, dann lässt sich dein Weiterbildungswunsch bestimmt realisieren. Selbst die Fernstudiengänge (siehe unten) integrieren Präsenzseminare in ihr Programm. Denn das Eventmanagement lebt von der Veranstaltungspraxis.

 

Was muss ich bei der Bewerbung für die Umschulung beachten?

Erfahrung und Motivation zählt im Eventmanagement mehr als formale Schulbildung. Wenn du dich für die Ausbildung bewirbst, liste unbedingt deine Erfahrungen in der Eventbranche auf. Dazu zählen nicht nur Praktika, sondern auch Jobs und freiwillige Einsätze, etwa auf Festivals, bei Schulveranstaltungen oder für den Verein. Erläutere deine Motivation und lege dar, was dich besonders dafür auszeichnet, Events durchzuführen, beispielsweise deine Musikerkarriere oder die Mitarbeit in einer Kulturinitiative.

Wenn du dir unsicher bist, wo du dich bewerben sollst, schau dir die Jobprofile der Eventbranche an und überlege dir, welche Ausbildung für dich passt. Jobs und Ausbildungsstellenangebote findest du bei den Verbänden der Eventbranche.

Beim BDKV Bundesverband der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft e.V. kannst du dich unter eventmanager.de über die Trends und Nachrichten der Branche informieren und nach Ansprechpartnern umsehen.

 

Wer bietet diese Umschulung zum/zur Eventmanager/in an?

Bundesweit gibt es eine Fülle an Ausbildungsangeboten zum/zur Eventmanager/in.

Die privaten Kurse mit dem Bildungsziel Eventmanagement findest du im Weiterbildungsserver der Bundesagentur für Arbeit, die Eventmanagement-Studiengänge beim Hochschulkompass.

 

Umschulung zum/zur Eventmanager/in per Fernstudium: Geht das?

Eventmanagement ist auch als Fernstudium neben dem Beruf studierbar. Die Fernstudiengänge verbinden Blended Learning mit Präsenzblöcken an den Wochenenden. Die bekanntesten Anbieter sind:

  • Euro-FH
  • Hochschule Fresenius
  • IU
  • IST-Hochschule für Management
  • Technische Universität Chemnitz
  • Triagon Academy
  • PFH (auch Tourismus- und Sportmanagement).

Im Hochschulkompass findest du die aktuelle Liste aller Fernstudiengänge.

 

Tipps für Quereinsteiger ins Eventmanagement

Liegt dir die fordernde, quirlige Branche? Mit einem Praktikum im Eventbereich kannst du schon vor deiner Umschulung feststellen, ob die Veranstaltungsbranche deinen Vorstellungen entspricht. Nach dem Studium kannst du dich auch als Trainee bewerben, um dich Schritt für Schritt einzuarbeiten. Eine weitere Möglichkeit ist das duale Studium, das ein 2-jähriges Traineeship mit der Hochschulausbildung verbindet. Sieh dich um!