Umschulen zum/zur Friseur/in

Wenn du an Frisuren, Styling und Mode interessiert bist, liegt dir wahrscheinlich der Beruf des/der Friseurs/in. Auch für diesen Beruf gibt es Umschulungsmöglichkeiten. Eine Umschulung empfiehlt sich vor allem, wenn du kreativ tätig sein willst und gerne mit Menschen zu tun hast. In diesem Artikel erfährst du, welche Voraussetzungen es für diesen Beruf gibt, welche Einkommensmöglichkeiten du hast und wie die Zukunftsperspektiven in diesem Job sind.

 

Was macht man als Friseur/in?

Die Tätigkeiten von Friseuren gehen weit über das Schneiden von Haaren hinaus. Friseur/innen färben auch Haare, waschen sie und führen eine Stilberatung durch. Außerdem übernehmen sie zeitweise kosmetische Leistungen, wie beispielsweise die Maniküre. Ferner verkaufen Friseure auch bestimmte Pflegeprodukte und beraten Kunden über die Eigenschaften dieser Produkte. Friseure sind nicht nur in Frisiersalons tätig. Sie arbeiten häufig auch an Theatern, in Filmstudios oder in Wellnesshotels. Friseure beherrschen mehrere Techniken, um eine Frisur zu gestalten. Dazu gehören der Stufenschnitt, Bob oder Pixie. Zudem kreieren sie Hochsteckfrisuren oder Flechtfrisuren. Das erfordert ein gutes Maß an handwerklichem Geschick.

 

Welche Zukunftsaussichten habe ich als Friseur/in?

Die Beschäftigungsmöglichkeiten für Friseure sind sehr vielfältig. Es besteht nach wie vor ein großer Bedarf an handwerklich qualifizierten Fachkräften. Auch die Weiterbildungsmöglichkeiten sind in diesem Beruf sehr gut. Du kannst als Friseur/in den Meisterbrief anstreben und dich danach mit einem eigenen Salon selbstständig machen. Wenn du eine akademische Weiterbildung anstrebst, kommen dafür zum Beispiel die Fachrichtungen Kosmetikwissenschaften und Maskenbild infrage.

 

Werde ich als Friseur/in glücklich und wohlhabend?

Wenn du kreativ, kommunikativ und handwerklich geschickt bist, wird dich dieser Beruf sicherlich erfüllen. Die Verdienstmöglichkeiten als Friseur/in bewegen sich derzeit zwischen 18.000 und 30.000 Euro brutto im Jahr. Viele Friseur/innen arbeiten jedoch in Teilzeit. In dieser Beschäftigungsvariante liegt das Gehalt natürlich deutlich unter diesen Richtwerten. Wenn du dich weiterbildest oder einen eigenen Salon ins Leben rufst, sind die Einkommensmöglichkeiten nach oben hin unbegrenzt. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass du einen guten Businessplan hast, gute Ideen umsetzen kannst und deine Zielgruppe richtig ansprichst.

 

Welche Zulassungsvoraussetzungen gibt es?

Als formale Voraussetzungen, um diesen Beruf zu ergreifen, gelten ein Hauptschulabschluss oder ein Realschulabschluss. Für eine Umschulung zum/zur Friseur/in existieren keine formalen Voraussetzungen, da die Umschulungen oft außerbetrieblich stattfinden. Diese Umschulungen richten sich jedoch in erster Linie an Personen mit Berufserfahrung in ähnlichen Bereichen. Allerdings dauert eine Umschulung zum/zur Friseur/in im Gegensatz zur Standardausbildung nur zwei anstatt drei Jahre.

Ob sich eine Umschulung zum/zur Friseurin machen lässt, solltest du beim Arbeitsamt abklären. Hier spielen vor allem deine persönlichen Voraussetzungen eine gewisse Rolle. Dazu gehören Kommunikationsfreudigkeit, Kreativität und handwerkliches Geschick. Als Umschüler/in in einer außerbetrieblichen Bildungsmaßnahme erhältst du kein Entgelt wie Azubis. Stattdessen wirst du mit Lehrgangsgebühren konfrontiert.

 

Welche Inhalte erwarten mich bei der Umschulung zum/zur Friseur/in?

Als Umschüler/in durchläufst du in deiner Ausbildung eine Schulung, die in einem speziellen Umschulungsbetrieb durchgeführt wird. Die normale Friseurausbildung ist eine duale Ausbildung, die sowohl in einem Frisiersalon als auch in einer Berufsfachschule vor sich geht. Im Rahmen einer Umschulung werden dir die für das Friseurhandwerk notwendigen fachlichen und handwerklichen Fähigkeiten in einer schulischen Ausbildung vermittelt. Die handwerklichen Fähigkeiten erlernst du in einem Berufspraktikum. Anschließend musst du eine Prüfung absolvieren, die bei der Handwerkskammer abgenommen wird. Nach erfolgreich bestandener Prüfung kannst du deinen Karriereweg als Friseur/in fortsetzen.

 

Jobcenter, Arbeitsagentur, Rentenversicherung. Welche Finanzierungsmöglichkeiten gibt es?

Eine Umschulung zum/zur Friseur/in ist natürlich mit entsprechenden Kosten verbunden. Da die Umschulung zwei Jahre dauert und aus einer schulischen Ausbildung besteht, musst du während dieser Zeit die Kosten für einen Lebensunterhalt decken. Dazu kommen noch Gebühren für die Lehrgänge. Diese Kosten werden von den jeweiligen Bildungsanbietern festgelegt. Beim Arbeitsamt kannst du jedoch bestimmte Förderungen in Anspruch nehmen. Wenn du schon längere Zeit arbeitslos bist oder erwerbsgemindert, kannst du auch Förderungen seitens der Agentur für Arbeit oder der Rentenversicherung ins Auge fassen.

Grafik: Finanzierung einer Umschulung

 

Kann ich die Umschulung auch berufsbegleitend machen?

Eine Umschulung zum/zur Friseurin kannst du auch in Teilzeit machen. Das ist in erster Linie möglich, wenn du für die Umschulung eine schulische Ausbildung wählst. Hierfür gibt es Abendschulen, in denen dir die theoretischen Kenntnisse vermittelt werden. Die fachlichen Fähigkeiten werden in eigenen Kursen gelehrt. Du musst dich beim Besuch einer Abendschule daher nicht um einen praktischen Ausbildungsplatz kümmern.

Eine Teilzeitausbildung oder Ausbildung an einer Abendschule dauert jedoch bis zu 36 Monate. Der Unterricht findet an Abenden sowie an Wochenenden statt. Abendschulen, die eine Ausbildung zum/zur Friseur/in anbieten, findest du in ganz Deutschland. Wenn du diese Ausbildungsform wählst, kannst du in deinem bisherigen Beruf weiterhin beschäftigt bleiben und Geld verdienen.

 

Wie viel kostet die Umschulung zum/zur Friseur/in?

Im Rahmen einer dualen Ausbildung, welche du in der Regel nach deinem Pflichtschulabschluss beginnst, fallen keine Kosten an. Hier erhältst du je nach Lehrjahr ein bestimmtes Entgelt. Dieses Entgelt steigt mit der Anzahl der Lehrjahre. In einer Umschulung oder Ausbildung an einer Abendschule musst du jedoch die Lehrgangskosten übernehmen. Die Kosten dafür variieren je nach Bildungsanbieter. Die Kosten bewegen sich für einen Lehrgang bei rund eintausend Euro, können jedoch auch etwas höher ausfallen. Wenn du nach der Umschulung noch den Meisterbrief anstrebst, musst du für die entsprechenden Kurse nochmals bis zu 6.000 Euro veranschlagen.

 

Was sollte ich bei der Bewerbung für die Umschulung beachten?

Ausbildungsbetriebe, welche auch Umschüler/innen aufnehmen, achten bei einer Bewerbung zum/zur Friseur/in vor allem auf die schulischen Leistungen in den Fächern Kunst und Werkerziehung. Hier sind gute Noten vorteilhaft. Eine Bewerbung für eine Umschulung enthält folgende Punkte:

  • ein aussagekräftiges Anschreiben
  • einen Lebenslauf in tabellarischer Form
  • Kopien der bisherigen Zeugnisse

 

Zusätzlich solltest du in einem Motivationsschreiben darlegen, warum dich gerade diese Umschulung interessiert.

 

Wer bietet eine Umschulung zum/zur Friseur/in an?

Für eine rein betriebliche Umschulung stellen sich Frisiersalons zur Verfügung. Diese Variante ist jedoch sehr selten. Außerbetriebliche Lehrgänge und eine schulische Ausbildung im Rahmen einer Umschulung bieten verschiedene Bildungseinrichtungen an. In Deutschland bietet beispielsweise die SBB in Hamburg Umschulungslehrgänge für Friseure an. Diese Lehrgänge kannst du in Vollzeit oder Teilzeit absolvieren. Zudem gibt es Bildungszentren wie das Bildungszentrum Nordost in Neubrandenburg, das sich auf Umschüler/innen spezialisiert hat.

 

Umschulung per Fernstudium – wie geht das?

Eine theoretische Ausbildung zum/zur Friseur/in wird heute auch von Fernlerninstituten angeboten. Hier gibt es beispielsweise die Fernschule Laudius oder FH-Studiengänge. Diese Studienlehrgänge sind von unterschiedlicher Dauer. Die Dauer hängt davon ab, wie intensiv du dich mit der Materie beschäftigen willst. Das theoretische Wissen erwirbst du mithilfe von Lernheften, die dir vom Bildungsanbieter zur Verfügung gestellt werden.

Teilweise bekommst du auch Friseurutensilien bereitgestellt und kannst Haarschnitte an speziellen Puppen üben. Den Abschluss bildet ein Zeugnis sowie ein Zertifikat des Bildungsinstituts.

 

Zum/zur Friseur/in im Quereinstieg – Tipps

Du kannst das Friseurhandwerk auch als Quereinsteiger erlernen. Hier empfehlen sich Fernstudienlehrgänge oder eine Abendschule. Du solltest dir aber überlegen, ob du über das notwendige handwerkliche Geschick verfügst und wie kreativ du wirklich arbeiten kannst oder willst. Am besten informierst du dich zuvor beim Arbeitsamt und lässt deine Fähigkeiten auch von Verwandten oder Freunden einschätzen.