Umschulen zum/zur Goldschmied/in

Wenn du als Goldschmied/in arbeitest, bist du in einem der ältesten Handwerksberufe der Welt tätig. Schon in der Antike und in früheren Epochen waren Schmuckstücke aus Gold und anderen Edelmetallen sehr begehrt, und daran hat sich bis heute nichts geändert. Zum heutigen Berufsbild der Goldschmiede und Goldschmiedinnen in der Fachrichtung Schmuck gehören vor allem folgende Tätigkeiten:

  • Erstellen von Entwürfen für Ansteck-, Hals- und Ohrschmuck sowie Hand- und Armschmuck
  • Herstellen von Schmuckstücken nach eigenen Ideen, Vorlagen oder Kundenwünschen
  • Bearbeiten von Gold und anderen Edelmetallen, beispielsweise durch Ätzen, Hämmern, Löten oder Ziselieren
  • Einfassen von Edelsteinen oder Halbedelsteinen
  • Anfertigen von Verschlüssen und Ohr- beziehungsweise Manschettenknopfmechaniken
  • Reparieren, Reinigen und Umarbeiten von bereits existierenden Schmuckstücken

 

Als Goldschmied/in kannst du dich nach der Umschulung mit einer eigenen Goldschmiedewerkstatt selbstständig machen, als angestellte/r Goldschmied/in in einem Handwerksbetrieb beziehungsweise Juweliergeschäft mitarbeiten oder eine Tätigkeit in einem Unternehmen der Schmuckindustrie aufnehmen.

 

Welche Zukunftsaussichten habe ich nach der Umschulung als Goldschmied/in?

Gold und andere Edelmetalle sowie Edelsteine sind zu allen Zeiten der Menschheitsgeschichte hoch geschätzt worden und waren immer prestigeträchtige Materialien für die Herstellung von hochwertigem Schmuck. Es gibt keinen Grund anzunehmen, warum sich dies in der Zukunft irgendwann ändern sollte. Im Gegenteil: Da bei Schmuck – ähnlich wie auch bei Kleidung und Schuhen – immer wieder unterschiedliche modische Trends zu beobachten sind, wird die Nachfrage nach Schmuckstücken immer wieder neu angeregt. Für eine Tätigkeit als Goldschmied/in sind dies zweifellos positive Rahmenbedingungen, sofern du in der Lage bist, potenzielle Kunden immer wieder neu von deinen Entwürfen zu begeistern.

 

Werde ich als Goldschmied/in reich – oder glücklich? Oder beides?

Obwohl du als Goldschmied/in täglich mit äußerst wertvollen Materialien arbeitest, ist das Einkommen in diesem Beruf tendenziell eher gering. Mit einem Durchschnittswert von rund 38.000 Euro liegt es um mehr als 10.000 Euro unter dem durchschnittlichen Brutto-Jahreseinkommen aller Arbeitnehmer/innen in Deutschland. Allerdings ist diese Zahl wenig aussagekräftig. So ist die Vergütung als angestellte/r Goldschmied/in in der Industrie oder in kleinen Goldschmiedewerkstätten eher gering, während einige selbstständige Goldschmiede und Goldschmiedinnen in ihrem Beruf weit über diesem Durchschnittswert liegende Einkünfte erzielen. Voraussetzung dafür sind neben einer guten Qualität der Arbeit und ansprechenden, bei potenziellen Kunden stark gefragten Designs auch entsprechende Vertriebswege und Vermarktungsstrategien.

Für viele Personen, die als Goldschmied/in tätig sind oder einen Wechsel in diesen Beruf anstreben, steht allerdings nicht die Erzielung eines möglichst hohen Einkommens, sondern die Freude an einer besonders kreativen Tätigkeit im Vordergrund. Denn als Goldschmied/in produzierst du Schmuckstücke nach deinen Vorstellungen und Ideen, die dich selbst möglicherweise um Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte überdauern können.

 

Welche Zulassungsvoraussetzungen gibt es?

Zu den wichtigsten Voraussetzungen für eine Ausbildung und spätere erfolgreiche Tätigkeit als Goldschmied/in gehören:

  • handwerkliches Geschick
  • Sinn für Ästhetik
  • Kreativität
  • Empathie und Einfühlungsvermögen, um Kundenwünsche im Detail erfahren und adäquat umsetzen zu können

 

Darüber hinaus werden von Interessenten/Interessentinnen für eine Umschulung oder Ausbildung als Goldschmied/in in der Regel mindestens ein guter Hauptschulabschluss, technisches Verständnis und die Fähigkeit zur selbstständigen Arbeit erwartet. In einigen Fällen müssen Bewerber/innen um einen Umschulungs- oder Ausbildungsplatz mindestens einen mittleren Schulabschluss nachweisen können und/oder eigene Zeichnungen oder Entwürfe vorlegen.

 

Welche Inhalte erwarten mich bei der Umschulung?

Die Inhalte einer Umschulung zum/zur Goldschmied/in lassen sich grob in künstlerische, handwerkliche und theoretische Themengebiete unterteilen. Die Reihenfolge beziehungsweise die Aufteilung auf einzelne Monate oder Jahre der Umschulung können dabei von Anbieter zu Anbieter etwas variieren.

Typische Schwerpunkte einer Ausbildung zum/zur Goldschmied/in sind

  • Kennenlernen der Eigenschaften wichtiger Werkstoffe
  • Erlernen von berufstypischen Handwerkstechniken (z. B: Schmieden, Löten, Ziselieren)
  • Entwerfen und Gestalten von Schmuckelementen
  • Schmelzen und Legieren von Edelmetallen wie Silber und Gold

 

Jobcenter, Arbeitsagentur, Rentenversicherung: Welche Möglichkeiten der Finanzierung gibt es?

Wenn du dich für Förderungsmöglichkeiten für eine Umschulung zum/zur Goldschmied/in interessierst, solltest du dich bei einer/einem zuständigen Sachbearbeiter/in deines Arbeitsamtes oder Jobcenters beraten lassen. Möglich ist beispielsweise die Finanzierung einer Umschulung zum/zur Goldschmied/in einem staatlich anerkannten Kolleg oder an einer Fachschule mithilfe eines Bildungsgutscheins. Falls du bereits länger als ein Jahr arbeitslos bist, wäre das Jobcenter für dich zuständig und zu könntest im Rahmen der Umschulung ein Umschulungsgehalt in Höhe des Bürgergeld-Regelsatzes sowie gegebenenfalls weitere finanzielle Zuschüsse erhalten, während das Arbeitsamt anfallende Ausbildungskosten übernehmen würde.

 

Kann ich die Umschulung auch berufsbegleitend in Teilzeit oder per Abendschule machen?

Eine vollwertige Ausbildung oder Umschulung zum/zur Goldschmied/in lässt sich vermutlich nur in Ausnahmefällen berufsbegleitend absolvieren, wenn du beispielsweise bereits in einer Goldschmiedewerkstatt mitarbeiten kannst. Kurse zur Vermittlung des theoretischen Wissens oder ein Fernstudium der Fachrichtung Schmuckdesign können jedoch auch berufsbegleitend durchlauffen werden.

 

Wie viel kostet die Umschulung?

Die Kosten einer Umschulung zum/zur Goldschmied/in variieren je nach Anbieter, müssen aber nicht von dir als Umschüler/in getragen werden, wenn du eine Förderung dafür erhältst. Bei verkürzten Ausbildungen oder Umschulungen an verschiedenen private Fachschulen und anderen Ausbildungseinrichtungen fallen jedoch in der Regel Studien- und Prüfungsgebühren an.
Wenn du die Umschulung in Form einer klassischen Berufsausbildung absolvierst, entstehen dir keine Ausbildungskosten; vielmehr kannst du im Fall einer betrieblichen Umschulung zum/zur Goldschmied/in auf dieser Basis sogar mit einer monatlichen Ausbildungsvergütung rechnen, die auf dem Mindestlohn basiert und mit jedem Ausbildungsjahr etwas ansteigt.

 

Was muss ich bei der Bewerbung für die Umschulung beachten?

Bei der Bewerbung für eine Umschulung zum/zur Goldschmied/in solltest du zuerst prüfen, ob du die formalen Voraussetzungen des betreffenden Bildungsträgers erfüllst und ob du für die Vorbereitung auf den angestrebten Berufswechsel eine Förderung erhalten kannst. Zudem solltest du dich selbstkritisch fragen, ob du dich als handwerklich geschickt bezeichnen würdest und gern kreativ tätig bist.

 

Wer bietet diese Umschulung an? Bildungsträger

Eine Umschulung zum/zur Goldschmied/in wird in Deutschland von verschiedenen Fachschulen, Berufsschulen und Kollegs angeboten. Neben dem verbreiteten dualen Modell der Berufsausbildung, bei dem praktische Ausbildungsteile und Berufsschulunterricht im Wechsel miteinander kombiniert werden, gibt es auch Anbieter, bei denen du zunächst eine zweijährige theoretische Ausbildung durchläufst, an die sich dann eine eineinhalbjährige Lehre in einem Goldschmiede-Fachbetrieb anschließt. Darüber hinaus gibt es verschiedene Lehrgänge für Personen, die sich für eine Tätigkeit als Goldschmied/in interessieren, und mehrere Fernakademien und Fernschulen haben Fernlehrkurse im Angebot, die dir notwendige Kenntnisse für die Herstellung hochwertiger Schmuckstücke und eine Existenzgründung als selbstständige/r Goldschmied/in vermitteln.

 

Umschulung per Fernstudium – wie geht das?

Alternativ oder ergänzend zu einer Berufsausbildung als Goldschmied/in kannst du zum Beispiel einen Kurs mit dem Titel „Schmuckdesign und -herstellung“ an der Fernakademie für Erwachsenenbildung oder bei der Studiengemeinschaft Darmstadt (sgd) belegen.

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Zum/zur Goldschmied/in als Quereinsteiger – Tipps

Um dich als Quereinsteiger/in auf eine Umschulung zum/zur Goldschmied/in und die spätere Tätigkeit in diesem Beruf vorzubereiten, ist ein Erfahrungsaustausch mit einer/einem Goldschmied/in empfehlenswert, der/die bereits einige Jahre in diesem Beruf arbeitet. So bekommst du einen realistischen Eindruck davon, ob die alltägliche Praxis mit deinen Vorstellungen übereinstimmt und welche konkreten Anforderungen dieser Beruf an dich stellt.

Zudem ist es sinnvoll, verschiedene Anbieter einer entsprechenden Aus- oder Weiterbildung in deinem näheren Umkreis zu recherchieren und deren Konditionen zu vergleichen. Anschließend solltest du klären, ob du eine Förderung für die Umschulung erhalten kannst.