Umschulen zum/zur Tierpfleger/in

Du liebst Tiere und beschäftigst dich gerne mit vierbeinigen Gefährten? Doch leider hattest du bislang noch nicht die Gelegenheit, dich beruflich mit Tieren zu beschäftigen? Dann ist eine Umschulung zum/zur Tierpfleger/in sicherlich die richtige Entscheidung. Hier erfährst du, welche Voraussetzungen es für eine Umschulung zum/zur Tierpfleger/in gibt und was du in diesem Beruf verdienen kannst.

 

Was macht man als Tierpfleger/in?

Wer den Beruf Tierpfleger hört, denkt meist an Zoowärter, die sich mit der Pflege und der Fütterung von Elefanten, Tigern und Co beschäftigen. Allerdings ist der Beruf vielschichtiger. Es gibt auch Tierpfleger/innen, die mit Labortieren arbeiten oder in einem Tierheim tätig sind. Aus diesem Grund existieren Ausbildungen zum/zur Tierpfleger/in in verschiedenen Fachrichtungen. Zu diesen Fachrichtungen zählen in Deutschland:

  • Tierpfleger/innen in der Fachrichtung Zoo
  • Tierpfleger/innen in der Fachrichtung Forschung und Klinik
  • Tierpfleger/innen in der Fachrichtung Tierheim und Tierpension

 

Tierpfleger/innen beschäftigen sich mit der Betreuung von Tieren und sind teilweise auch für deren Aufzucht verantwortlich. Das hängt von der jeweiligen Fachrichtung ab, die du für deine Umschulung wählst.

 

Welche Zukunftsperspektiven eröffnet mir dieser Beruf?

Die finanziellen Verdienstmöglichkeiten sind in diesem Beruf sehr beschränkt. Menschen, welche diesen Beruf wählen, tun dies in erster Linie aus Liebe und Leidenschaft. Es gibt aber gute Weiterbildungsmöglichkeiten, die zum/zur Tierpflegemeister/in, Tierwirtschaftsmeister/in, Fachagrarwirtin oder zum/zur Tierheilpraktiker/in führen. Es ist zudem möglich, im Anschluss an die Umschulung ein Studium der Veterinärmedizin zu starten. Tierpfleger/innen sind heute jedoch Arbeitskräfte, die stark gefragt sind. Die Zahl der Tierpensionen und Tierheime in Deutschland steigt.

 

Werde ich als Tierpfleger/in glücklich und zufrieden sein?

Wenn du Tiere liebst und gerne mit ihnen arbeitetest, wird dich dieser Beruf sicherlich voll und ganz erfüllen. Auch, wenn du dich für das Leben von Tieren interessierst oder gerne deren Verhalten studierst und verstehen willst, liegst du mit dieser Berufswahl richtig. Die damit verbundenen Einkommensmöglichkeiten sind sehr unterschiedlich, liegen jedoch zwischen 18.000 und 32.000 Euro brutto im Jahr.

 

Welche Zulassungsvoraussetzungen für die Umschulung zum/zur Tierpfleger/in gibt es?

Bei der Umschulung zum/zur Tierpfleger/in handelt es sich um eine Ausbildung im Rahmen eines entsprechenden Lehrgangs. Tierpfleger/innen, die nach dem Abschluss einer Schule die Ausbildung als Azubi in Angriff nehmen, werden hingegen dual ausgebildet. Das heißt, die Azubis arbeiten neben einer theoretischen Ausbildung in der Berufsfachschule gleichzeitig in einem Ausbildungsbetrieb. Als Umschüler/in wirst du außerbetrieblich ausgebildet. Das bedeutet, dass du einerseits die Schulbank drücken musst und andererseits auch Praktika in einem Ausbildungsbetrieb in Angriff nimmst. Allerdings erhälts du im Gegensatz zu den Azubis kein Entgelt für die Praktika.

Einen bestimmen Schulabschluss brauchst du für die Ausbildung zwar nicht, doch bevorzugen Ausbildungsbetriebe Personen mit einem mittleren Schulabschluss oder sogar Hochschulreife. Die gesamte Ausbildung nimmt in der Regel zwei bis drei Jahre in Anspruch. Darüber hinaus solltest du als Tierpfleger/in über gewisse persönliche Voraussetzungen verfügen. Du solltest vor allem belastbar sein, sorgfältig arbeiten und genau beobachten. Selbstverständlich solltest du keine Angst vor Tieren haben. Ein gewisses Maß an handwerklichem Geschick ist ebenfalls Voraussetzung, da du in diesem Beruf oft Stallungen oder Tierunterkünfte bauen musst.

 

Welche Inhalte erwarten mich bei der Umschulung zum/zur Tierpfleger/in?

Da diese Ausbildung in verschiedenen Fachrichtungen angeboten wird, gibt es eine Reihe unterschiedlicher Inhalte. Im Prinzip ist die Ausbildung zum/zur Tierpfleger/in eine duale Ausbildung, die sowohl in einer Fachschule als auch in einem Ausbildungsbetrieb abläuft. Erst gegen Ende der schulischen Ausbildung spezialisierst du dich auf deine gewählte Fachrichtung. Die schulische Ausbildung vermittelt dir die wichtigsten theoretischen Kenntnisse. Im Anschluss an die Ausbildung musst du eine Prüfung bei der IHK bestehen. Zu jenen Inhalten, die in allen Fachrichtungen vermittelt werden, gehören:

  • Grundlagen der Veterinärmedizin
  • Grundlagen der Tierhaltung und der Tierzucht
  • Kenntnisse über den Tier- und Artenschutz
  • Grundlagen der Futtertierhaltung
  • Kenntnisse über die Pflege und Einrichtung von Stallungen
  • Grundlagen der Verhaltensforschung
  • Kommunikation und Sicherheit

 

Diese grundlegenden Kenntnisse musst du auch bei der Abschlussprüfung der IHK nachweisen.

Im ersten Ausbildungsjahr lernst du die verschiedenen Tierarten kennen. Die Klassifizierung der Tiere wird als Taxonomie bezeichnet. Darüber hinaus beschäftigst du dich mit der Anatomie der Tiere sowie mit der Krankheitslehre. Danach setzt du dich intensiv mit der Verhaltensbiologie auseinander. Das geschieht bereits in einem Praktikumsbetrieb. Zu den weiteren Schwerpunkten der Ausbildung zählen:

  • die medizinische Instrumentenkunde
  • Hygienemaßnahmen und Sicherheitsvorschriften
  • Medikamentenkunde

 

Im dritten Ausbildungsjahr spezialisierst du dich auf die gewählte Fachrichtung. Als Tierpfleger/in für Forschung und Klinik bist du in einem Labor beschäftigt. Dort verabreichst du den Labortieren verschiedene Medikamente, aber auch Krankheitserreger. Dennoch bist du dabei für das Wohlbefinden der Tiere verantwortlich und sorgst für die Reinigung der Käfige. Daneben arbeitest du in einer Tierklinik und kümmerst dich um die Haustiere, die als Patienten zu dir gebracht werden. Theoretisch befasst du dich in dieser Fachrichtung vor allem mit Hygienevorschriften, dem Artenschutzgesetz sowie der Biologie und Genetik.

Als Tierpfleger in der Fachrichtung Zoo kümmerst du dich in erster Linie um die artgerechte Fütterung verschiedener Tierarten. Das reicht von Affen über Schlangen bis hin zu Elefanten. Außerdem säuberst du die Gehege und Käfige der Tiere. In der Theorie setzt du dich mit der Verhaltensbiologie auseinander sowie mit dem Territorialverhalten der einzelnen Tierarten.

In der Fachrichtung Tierheim und Tierpension arbeitest du vorwiegend mit Haustieren wie Hunden und Katzen. Du versorgst sie, pflegst ihr Fell und achtest auf die Gesundheit deiner Schützlinge.

 

Jobcenter, Arbeitsagentur, Rentenversicherung: Welche Finanzierungsmöglichkeiten gibt es?

Wenn du als Azubi in diesem Ausbildungsberuf bist, erhältst du bereits während deiner Fortbildung ein Entgelt. Die Höhe dieses Entgelts richtet sich nach dem jeweiligen Lehrjahr. Als Umschüler/in erhältst du jedoch kein Entgelt. Stattdessen musst du sogar noch Lehrgangsgebühren bezahlen, die mitunter einige Tausend Euro ausmachen können.

Um eine Umschulung zum/zur Tierpfleger/in zu finanzieren, solltest du dich rechtzeitig mit dem Arbeitsamt in Verbindung setzen. Die Finanzierung einer Umschulung ist auch über das Jobcenter oder die Rentenversicherung möglich. Ferner bietet auch die Agentur für Arbeit Fördermöglichkeiten an. Allerdings sind diese Förderungen mit bestimmten Voraussetzungen verbunden. Das Jobcenter fördert eine Umschulung nur, wenn du länger als ein Jahr lang arbeitslos bist. Bist du noch kein Jahr lang arbeitslos, kannst du für die Umschulung zum/zur Tierpfleger/in mitunter auch einen Bildungsgutschein bei der Agentur für Arbeit in Anspruch nehmen.

 

Kann ich die Umschulung auch berufsbegleitend machen?

Natürlich ist es auch möglich, die Ausbildung zum/zur Tierpfleger/in in Teilzeit zu absolvieren. Daneben kannst du deinem gewohnten Job nachgehen und Geld verdienen. Diese Variante empfiehlt sich vor allem dann, wenn du als Quereinsteiger den Beruf des/der Tierpfleger/in ergreifen willst.

 

Wie viel kostet die Umschulung zum/zur Tierpfleger/in

Als Azubi fallen für dich keine Kosten an, da du hier ein Entgelt erhältst, das sich jedes Lehrjahr erhöht. Ansonsten variieren die Kosten je nach Ausbildungsanbieter. Im Rahmen der schulischen Ausbildung an einer Fachschule musst du deine Lebenshaltungskosten mit einrechnen.

 

Was muss ich bei der Bewerbung beachten?

Eine Bewerbung als Tierpfleger/in enthält folgende Bestandteile:

  • ein Anschreiben
  • den Lebenslauf
  • Kopien deiner Zeugnisse

 

Um eine Umschulung zum/zur Tierpfleger/in in Angriff zu nehmen, solltest du vor allem in den Schulfächern Biologie und Mathematik gute Noten haben.

 

Wer bietet eine Umschulung an?

Eine betriebliche Ausbildung zum/zur Tierpfleger/in erhältst du beispielsweise in Zoos, Tiergärten oder Tierheimen. Auch manche Tierpensionen bieten derartige Ausbildungsplätze an. Für Umschulungen eignen sich auch Forschungseinrichtungen und Tierkliniken.

 

Umschulung per Fernstudium – wie geht das?

Eine Ausbildung zum/zur Tierpfleger/in im Rahmen eines Fernstudiums ist nicht möglich, da es sich um eine duale Ausbildung handelt. Allerdings findest du einige alternative Bildungsangebote, die du auch im Zuge eines Fernstudiums absolvieren kannst. Beispiele dafür sind Fernstudienlehrgänge zu:

  • Tierheilpraktiker/innen
  • Tierpsychologen/innen
  • Hundetrainer/innen

 

In einem Fernstudium lernst du online und du musst bestimmte Einreichaufgaben bearbeiten, die dann bewertet werden. Am Ende des Fernstudiums erhältst du ein Zertifikat des Bildungsanbieters.

 

Zum/zur Tierpfleger/in im Quereinstieg – Tipps

Der Beruf des/der Tierpfleger/in eignet sich auch für Quereinsteiger/innen. Auch hier ist eine entsprechende Umschulung notwendig. Du kannst als Quereinsteiger/in den Beruf ergreifen, falls du eine entsprechende ähnliche Ausbildung hast. Vor allem Absolvent/innen der Studienrichtung Veterinärmedizin können als Quereinsteiger diesen Beruf ohne Umschulung ergreifen.