Falls du dich beruflich neu orientieren willst, hast du dafür im Zuge von Umschulungsmaßnahmen die Gelegenheit. Wenn du dich schon immer dafür interessiert hast, anderen Menschen in schwierigen Situationen zu helfen, bist du zum Beispiel mit einer Umschulung zum/zur Ergotherapeuten bestens beraten. Ergotherapeut/innen beschäftigen sich mit Menschen, die unter körperlichen oder psychischen Einschränkungen leiden. Mithilfe von spezielle therapeutischen Maßnahmen erleichtern sie den betroffenen Menschen ihre Lebensführung und ihren Alltag. Im Folgenden erfährst du mehr über diese Ausbildung sowie über die damit verbundenen Zukunftsperspektiven, Berufschancen und das Einkommen.
Was machen Ergotherapeut/Innen?
Das Berufsbild des Ergotherapeuten ist sehr facettenreich. Es geht dabei um Bewegungstherapien, Beratungstätigkeiten und um die Umsetzung von Rehabilitationsmaßnahmen oder gesundheitliche Präventionsmaßnahmen. Ergotherapeut/innen setzten verschiedene Techniken ein, um Menschen im Alltag zu helfen. Es handelt sich dabei meist um Menschen mit Behinderungen oder psychischen Erkrankungen. Um diese Menschen zu unterstützen, erstellen sie Therapiepläne und stehen den Betroffenen sowie deren Angehörigen beratend zur Seite.
Die Ergotherapie ist eine Behandlungsmethode, bei der der Patient aktiv an der Behandlung teilnimmt. Die Ergotherapeuten geben lediglich genaue Anweisungen dafür. Sie verwenden für die Behandlung der Patienten verschiedene Methoden und Techniken. Dazu gehören beispielsweise kompetenzzentrierte Methoden, interaktionelle Methoden oder ausdruckszentrierte Verfahren. Mithilfe der Ergotherapeut/innen gelingt es Menschen mit Beeinträchtigungen, besser im Alltag zurechtzukommen.
Um als anerkannter Ergotherapeut zu arbeiten, benötigst du eine entsprechende Ausbildung. Im Rahmen einer Umschulung kann man diese Qualifikation nachholen.
Welche Zukunftsaussichten habe ich als Ergotherapeut/in?
Ergotherapeut/innen werden in vielen verschiedenen Einrichtungen benötigt. Dazu zählen vor allem Krankenhäuser, Reha-Einrichtungen, Pflegeinstitutionen oder Therapiezentren. Man findet sie jedoch auch in ergotherapeutischen Praxen. Aus diesem Grund eröffnen sich dir durch diesen Beruf zahlreiche Karrieremöglichkeiten. Darüber hinaus kannst du dich nach der erfolgreichen Umschulung auch dementsprechend weiterbilden und leitende Funktionen in bestimmten Einrichtungen für Ergotherapie übernehmen. Außerdem hast du die Möglichkeit, dich durch den Besuch entsprechender Seminare oder Workshops weiterzubilden.
Im Anschluss an eine ergotherapeutische Ausbildung ist auch ein Studium möglich. Der Bedarf an solchen Fachkräften ist in der heutigen Zeit sehr hoch. Bei den Patienten handelt es sich zum Großteil um ältere Menschen. Durch die Überalterung der Bevölkerung wird der Bedarf an Ergotherapeut/innen in Zukunft noch wachsen. Schon jetzt herrscht im Pflegebereich und im Gesundheitswesen in ganz Deutschland ein akuter Arbeitskräftemangel.
Werde ich als Ergotherapeut/in gut verdienen?
Der Beruf des Ergotherapeuten oder der Ergotherapeutin ermöglicht dir, dich selbst zu verwirklichen und du kannst anderen Menschen helfen. Die Arbeit ist sehr abwechslungsreich und man wird immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt. Das durchschnittliche Gehalt von Ergotherapeuten bewegt sich in Deutschland derzeit bei rund 2.500 Euro brutto monatlich. Mit wachsender Berufserfahrung sowie durch die Absolvierung von Weiterbildungsmaßnahmen erhöht sich der Verdienst auf bis zu 3.000 Euro brutto im Monat. Wenn du gerne mit Menschen arbeitest, wirst du in diesem Beruf sicherlich zufrieden sein.
Welche Zulassungsvoraussetzungen sind zu beachten?
Als Zulassungsvoraussetzung wird zumindest ein erfolgreicher Realabschluss vorgeschrieben. Wenn du über einen Hauptschulabschluss verfügst, musst du zusätzlich noch eine einschlägige Berufspraxis von mindestens zwei Jahren vorweisen. Darüber hinaus ist der Nachweis der gesundheitlichen Eignung für diesen Beruf notwendig. Dieser erfolgt durch ein ärztliches Attest. Daneben benötigst du noch bestimmte Soft Skills, um diesen Beruf ausüben zu können. Als wichtigste Eigenschaften, die du für diesen Beruf brauchst, gelten:
- körperliche Fitness
- kreatives Talent
- Kontaktfreudigkeit
- Empathie
Eine Ausbildung zum/zur Ergotherapeut/in kannst du im Rahmen einer rein schulischen Ausbildung absolvieren. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, diese Ausbildung auch auf akademischem Niveau im Zuge eines dualen Studiums in Angriff zu nehmen. Dafür ist jedoch die Fachhochschulreife erforderlich. Manche Berufsfachschulen verlangen zudem ein ergotherapeutisches Praktikum vor dem Antritt der eigentlichen Ausbildung. Die Umschulung zum/zur Ergotherapeut/in gleicht der normalen nicht-akademischen Ausbildung. Du musst in beiden Fällen drei Jahre eine Berufsfachschule besuchen.
Einige Bildungsträger bieten dir ferner die Möglichkeit, eine Ausbildung zu absolvieren, die sowohl an einer Berufsfachschule erfolgt als auch an einer Hochschule. Diese duale Ausbildung schließt mit einem Bachelortitel ab. Um die Ausbildung zu wählen, brauchst du ebenfalls die Fachhochschulreife.
Welche Inhalte werden in der Umschulung vermittelt?
In der Umschulung zum/zur Ergotherapeutin werden vor allem theoretische Kenntnisse vermittelt. Dazu gehören:
- Sozialwissenschaft und Psychologie
- medizinische Grundkenntnisse und Krankheitslehre
- Biologie
- Soziologie und Gerontologie
- Methoden und Verfahren der Ergotherapie
Dieses Wissen wird im Rahmen einer schulischen Ausbildung vermittelt, die an Berufsfachschulen durchgeführt wird. Diese Schulen sind meist staatlich, es gibt aber auch private Schulen. Den Abschluss bildet eine Prüfung, die staatlich anerkannt wird. Nach der erfolgreichen Ablegung dieser Prüfung darfst du dich offiziell als Ergotherapeut/in bezeichnen.
Um praktische Kenntnisse zu erwerben, sind teilweise Praktika in Kliniken oder Pflegeeinrichtungen vorgeschrieben.
Wie kann ich die Umschulung zum/zur Ergotherapeutin finanzieren?
Da es sich bei dieser Ausbildung um eine Umschulung handelt, kannst du dafür verschiedene Förderungen in Anspruch nehmen. Das Arbeitsamt kann Förderungen in Form des Bildungsgutscheins bieten oder als Hilfe zum Lebensunterhalt. Wenn du dich für eine Umschulung interessierst, kannst du dich dafür auch bei der Agentur für Arbeit oder im Jobcenter entsprechend über individuelle Förderungsmöglichkeiten beraten lassen.
Kann ich die Umschulung auch berufsbegleitend oder in Teilzeit absolvieren?
Prinzipiell ist eine Umschulung zum/zur Ergotherapeutin in Deutschland eine schulische Ausbildung. Sie unterliegt daher einer einheitlichen Regelung. Eine eigene Ausbildung für Umschüler/innen gibt es nicht. Daher erfolgt die Umschulung ebenfalls in einer Berufsfachschule. Die gesamte Ausbildung läuft über einen Zeitraum von drei Jahren.
Die Ausbildung zum/zur Ergotherapeutin kann jedoch auch in Teilzeit erfolgen. Manche Fachschulen bieten diese Möglichkeit für berufstätige Menschen an. Eine Weiterbildung im Rahmen eines dualen Studiums ist ebenfalls berufsbegleitend möglich. Hier bieten auch zahlreiche Fernschulen einschlägige Studienmöglichkeiten an.
Wie viel kosten eine Umschulung zum/zur Ergotherapeut/in?
Die Kosten für die schulische Ausbildung setzen sich aus mehreren Komponenten zusammen. Dazu zählen:
- das monatliche Schulgeld
- die Prüfungsgebühren
- die Kosten für das Lehrmaterial
- die Aufnahmegebühr
- die Kosten für Impfzeugnisse und ärztliches Attest
Zu diesen Kosten kommen noch die Kosten für die Lebensführung, da du während der schulischen Ausbildung kein Geld verdienst.
Worauf sollte ich bei der Bewerbung für die Umschulung achten?
Für die schulische Ausbildung musst du jedenfalls die formalen Voraussetzungen erfüllen. Dazu gehört ein Realschulabschluss oder eine höhere Qualifikation. Für ein Studium benötigst du ein Abitur oder die Fachhochschulreife. Manche Schulen verlangen zudem die Belegung eines kurzen Praktikums vor der eigentlichen Anmeldung. Das hängt jedoch von der jeweiligen Berufsfachschule ab. Wenn du bereits berufliche Erfahrungen in einem pflegerischen oder medizinischen Beruf hast, kannst du darauf bereits in den Bewerbungsunterlagen hinweisen.
Wo finde ich Anbieter für eine Umschulung zum/zur Ergotherapeut/in?
Eine Ausbildung zum/zur Ergotherapeut/in bieten in Deutschland vorwiegend Berufsfachschulen an. Hier gibt es auch staatliche Schulen, bei denen du dir das Schulgeld ersparen kannst. Darüber hinaus gibt es noch private medizinische Fachschulen, die allerdings Schulgeld verlangen.
Willst du eine Ausbildung im Rahmen eines Studiums absolvieren, stehen dir dafür einige Universitäten in Deutschland zur Verfügung. Die meisten Universitäten bieten dafür einen dreijährigen Universitätslehrgang an, der mit dem Bachelor abschließt.
Umschulung im Fernstudium – wie funktioniert das?
Eine Umschulung im Rahmen eines Fernstudiums ist ebenfalls möglich. Allerdings handelt es sich hier nicht immer explizit um den Beruf des Ergotherapeuten. Viele Fernlerninstitute bieten alternative Kurse an, die sich mit der Altenbetreuung befassen. Es gibt jedoch Fernstudienlehrgänge, die speziell auf Ergotherapie ausgerichtet sind. Anbieter solcher Fernstudien sind in Deutschland beispielsweise:
- die Hochschule Fresenius
- ils und sgd
- die Fernakademie
- Laudius
Diese Fernstudien können berufsbegleitend absolviert werden und du kannst dir deine Lernzeiten relativ frei einteilen.
Die neuen Studienführer zum Fernstudium sind da:
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Als Quereinsteiger zum/zur Ergotherapeut/in
Ein Quereinstieg als Ergotherapeut/in ist möglich, wenn du dich für die Arbeit mit Menschen interessierst und körperlich sowie psychisch dazu in der Lage bist. Zudem solltest du dich für das Thema Medizin interessieren. Wenn du bislang in einem ganz anderen Bereich tätig warst, empfiehlt es sich, medizinische Kenntnisse im Vorfeld zu erwerben oder ein Praktikum in einer Pflegeeinrichtung zu absolvieren.
