Umschulen zum/zur Optiker*in

Als Optiker*in sorgst du dafür, dass deine Kund*innen wieder mit voller Sehkraft durch ihr Leben gehen können. Falls dir dies als eine attraktiv berufliche Zukunft erscheint, kannst du den Beruf auch per Umschulung erlernen. Im Anschluss hast du die Möglichkeit, in vielen Fachgeschäften eine Anstellung zu finden.

 

Was macht man als Optiker*in?

Ein wesentlicher Bestandteil deiner Arbeit als Optiker*in ist es, deine Kunden bei der Auswahl von Brillen zu unterstützen. Diese müssen nicht nur modisch zu ihnen passen, sondern auch aus fachlicher Sicht die richtigen sein. Während der Weiterbildung lernst du alle Hintergründe rund um die richtigen Gläser, Materialien und Formen. Ist die Entscheidung für ein bestimmtes Modell gefallen, schleifst du die passenden Gläser und setzt sie schließlich in das Gestell ein.

Zudem bist du eine wichtige Anlaufstelle für Sehtests, wenn du dich für die Arbeit als Optiker*in entscheidest. Gleiches gilt für die fachliche Beratung zu verschiedenen Themen. Du klärst zum Beispiel über die richtige Pflege der Brille auf und informierst die Kund*innen über Zubehör und geeignete Alternativen.

Als Arbeitsort kommt für dich als Optiker*in als erstes das Fachgeschäft eines Augenoptikers in Betracht. Zusätzlich kannst du einen Blick auf die folgenden Arbeitgeber werfen:

  • Brillenfachgeschäfte
  • Kontaktlinseninstitute
  • Optiker Onlinehandel
  • Augenarztpraxen
  • Optische Industriebetriebe
  • Feinmechanische Industriebetriebe

 

Welche Zukunftsaussichten habe ich als Optiker*in?

Dass die Zukunftschancen für dich als Optiker*in durchaus gut stehen, hat unter anderem mit der Demografie zu tun: Ein immer weiter wachsender Anteil älterer Menschen im Land sorgt tendenziell für eine höhere Nachfrage nach optischen Dienstleistungen. Denn mit dem Lebensalter steigt die Wahrscheinlichkeit, auf diese Dienste angewiesen zu sein.

Zudem ist auch die Optikerbranche von einem akuten Mangel an Fachkräften betroffen. Schon heute gibt es einige Betriebe, die nicht mehr dazu in der Lage sind, ihre offenen Stellen zu besetzen. Das steigert deine Chancen, wenn du dich später auf der Suche nach einem Arbeitsplatz befindest.

 

Werde ich als Optiker*in reich oder glücklich? Oder beides?

Die Ausbildung zum/zur Optiker*in absolvierst du zu wesentlichen Teilen im Betrieb selbst. Das birgt den Vorteil, dass schon während dieser Lernphase ein Gehalt verbucht werden kann. Dieses variiert je nach Bundesland und bewegt sich während der Ausbildung meist in diesem Bereich:

  • 1. Lehrjahr: 600 bis 700€
  • 2. Lehrjahr: 700 bis 850€
  • 3. Lehrjahr: 800 bis 950€

 

Auch die Höhe deines jährlichen Bruttolohns variiert je nach Bundesland. Zusätzlich hat deine Berufserfahrung einen großen Einfluss darauf, wie viel für deine Dienste bezahlt wird. Zumeist bewegt sich das Gehalt mit einem Jahr Berufserfahrung im Bereich zwischen 22.000 und 30.000 Euro.

Den großen Reichtum erlebst du nach der Umschulung zum/zur Optiker*in nicht. Doch der Beruf, der soziale Komponenten mit spannender Technik verbindet, kann andererseits sehr erfüllend sein. Das gilt vor allem dann, wenn du die nötigen Voraussetzungen dafür mitbringst.

 

Welche Zulassungsvoraussetzungen gibt es?

Grundsätzlich hast du mit einem mittleren Bildungsabschluss gute Chancen auf einen Platz bei der Ausbildung zum/zur Optiker*in. Ein Teil der Bewerber*innen möchte sich diesen Traum auch mit dem Hauptschulabschluss erfüllen. Hierfür sind besonders die Noten in Mathematik, Physik, Deutsch und Biologie relevant. Kannst du damit punkten, steigert dies die Chancen auf den ersehnten Arbeitsvertrag.

Die Anbieter der Umschulung zum/zur Optiker*in und auch später die Arbeitgeber werden darauf Acht geben, dass auch die weiteren Anforderungen für den Beruf erfüllt sind, die nicht direkt mit der Schule zu tun haben. Handwerkliches Geschick ist für das Bearbeiten von Sehhilfen unbedingt erforderlich. Aber auch Sorgfalt und eine freundliche Kommunikation mit den Kunden stehen im Zentrum.

 

Welche Inhalte erwarten mich bei der Umschulung?

Bei den Inhalten wird zwischen der ersten und der zweiten Hälfte der Ausbildung zum/zur Optiker*in unterschieden. Während der ersten Hälfte lernst du alles Wichtige rund um die manuelle und maschinelle Bearbeitung von Sehhilfen. Du lernst die wichtigen Werkzeuge und Messgeräte kennen, die dabei zum Einsatz kommen. Außerdem erfährst du, was wirklich wichtig ist, um die Kosten und den Aufwand einer Reparatur richtig einzuschätzen. Hinzu kommen die Grundlagen in der Kundenkommunikation, die ebenfalls in den ersten Teil der Ausbildung zum/zur Optiker*in fallen.

Im weiteren Verlauf werden die nötigen handwerklichen Kenntnisse stärker akzentuiert. Dazu zählt das Fräsen und Feilen von Brillengläsern. Aber auch die Anpassung von Kontaktlinsen sowie wichtige Kenntnisse aus dem Bereich der Anatomie stehen auf dem Programm. Pflicht ist außerdem die Aufklärung im Bereich des Arbeitsschutzes.

 

Jobcenter, Arbeitsagentur, Rentenversicherung: Welche Möglichkeiten der Finanzierung gibt es?

Wenn du eine Umschulung zum Optiker*in außerhalb deines Betriebs in Erwägung ziehst, musst du dich mit der Frage nach der Finanzierung auseinandersetzen. Die Kosten belaufen sich in der Regel auf einige hundert Euro für Kursgebühren, Fahrtkosten und gegebenenfalls eine Kinderbetreuung. Teurer wird es, wenn du dich gegen die duale Ausbildung entscheidest.

Passende Förderprogramme gibt es zum Beispiel für Personen, die derzeit Anspruch auf ALG 1 haben. Ein Beratungsgespräch im Jobcenter lohnt sich, da du dort einen Bildungsgutschein beantragen kannst. Dieser Gutschein bietet die Chance, die Kosten der Umschulung abzufedern und dient der Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt.

Solltest du eine Umschulung zum Optiker*in in Erwägung ziehen, weil du in einem körperlich anstrengenden Beruf nicht mehr länger arbeiten kannst, könnte auch die gesetzliche Rentenversicherung die richtige Adresse sein. Anspruch auf eine Finanzierung der Umschulung haben dort aber nur Personen, die schon insgesamt 15 Jahre lang ihre Beiträge gezahlt haben. Bist du dagegen noch sehr jung, so hast du keinen Anspruch auf diese Förderung.

 

Kann ich die Umschulung auch berufsbegleitend in Teilzeit oder per Abendschule machen?

Wenn du dich für die duale Ausbildung zum/zur Optiker*in entscheidest, besteht zumeist nicht die Möglichkeit, diese in Teilzeit zu absolvieren. Doch es gibt noch weitere Träger, die dir die Möglichkeit bieten, die wichtigen Grundlagen für den Beruf zu erlernen. Dort hast du die Gelegenheit, das Lerntempo stark zu reduzieren, um die Ausbildung zum Beispiel nebenberuflich zu absolvieren. Das bietet dir die Möglichkeit, weiterhin ein festes Einkommen zur Verfügung zu haben.

 

Wie viel kostet die Umschulung?

Absolvierst du deine Umschulung zum/zur Optiker*in in einem Betrieb, so musst du lediglich mit Ausgaben für Fahrtkosten und Kinderbetreuung neben deinen sonstigen Fixkosten rechnen. Gleichzeitig erhältst du ein monatliches Ausbildungsgehalt, das im dritten Lehrjahr schon vierstellig sein kann. Mit etwas Sparsamkeit reicht dies aus, um finanziell gut aufgestellt zu sein.

Anders kann sich die Lage darstellen, wenn du dich auf die sonstigen Anbieter der Umschulung konzentrierst. Je nach Unternehmen können die Kosten dort bis in den vierstelligen Bereich reichen.

 

Was muss ich bei der Bewerbung für die Umschulung beachten?

Die Umschulungsanbieter und potenziellen Arbeitgeber legen großen Wert auf eine klare sprachliche Ausdrucksweise und eine fehlerfreie schriftliche Bewerbung. Daher ist es unerlässlich, genügend Zeit in die Überarbeitung zu investieren, um Unklarheiten zu vermeiden.

Bei einem bevorstehenden Vorstellungsgespräch bietet es sich an, deine fachliche Eignung für den Beruf hervorzuheben. Wenn du überzeugend darlegen kannst, warum du genau der oder die Richtige für den Job bist, stehen deinem Engagement nichts mehr im Wege.

 

Wer bietet diese Umschulung an?

Die Anbieter der Weiterbildung zum/zur Optiker*in sind zahlreich. Denn zum einen kannst du die lokalen Fachbetriebe in den Blick nehmen und dich dort für die duale Ausbildung bewerben. Sollte das für dich nicht in Frage kommen, so hast du noch weitere private Anlaufstellen. Dazu zählt zum Beispiel das „Institut für Berufliche Bildung AG“ in Norddeutschland. Im Westen des Landes ist die „bfw Hamm GmbH“ eine geeignete Option. Mit etwas Glück findest du auch in deiner Nähe den passenden Bildungsträger.

 

Umschulung per Fernstudium – wie geht das?

Auch Fernhochschulen bieten dir die Möglichkeit zur Annäherung an dieses spannende Berufsfeld. Falls dir zwar die Grundlagen dieses Berufs zusagen, du aber trotzdem noch auf der Suche nach einer Alternative bist, gibt es ebenfalls verschiedene Optionen. Hierfür kommt zum Beispiel die Arbeit als Orthopädiemechaniker*in, als Zahntechniker*in und Hörgeräteakustiker*in in Betracht. Dort findest du eine ähnliche Kombination aus Medizin und Handwerk vor.

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Zum/zur Optiker*in als Quereinsteiger*in – Tipps

Wenn du bislang in einer anderen Branche gearbeitet hast, nun aber die Weiterbildung zum/zur Optiker*in absolvieren möchtest, hast du in jedem Fall die Chance dazu. Nicht zuletzt aufgrund des Mangels an Fachkräften sind Quereinsteiger*innen in dem Bereich stets gefragt. Verfügst du bereits über eine berufliche Vorbildung in einem verwandten Bereich, kann sich dies positiv auf die Dauer der Umschulung auswirken. So bist du schnell bereit für deine neue berufliche Aufgabe.